25.03.2025
Technologien, Tüftler und Talente – Wie das Unternehmen LSA bei der Fachkräftegewinnung punkten kann
Die hochspezialisierte Automatisierungstechnik des Unternehmens LSA GmbH im Wolkensteiner Ortsteil Hilmersdorf revolutioniert Produktionsprozesse seiner Kunden. Möglich werden diese Erfolge, weil im Unternehmen von Geschäftsführer Dr. Steffen Leischnig traditionsreiche Industrie auf Mitarbeiter trifft, die das dem Erzgebirger typische Tüftler-Gen in sich tragen. Doch wie schafft es LSA, mit modernster Technologie und einer starken Unternehmenskultur Talente zu gewinnen und zu halten? Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, dass Innovation hier nicht nur in den Maschinen steckt – sondern auch in der Art, wie man mit Menschen arbeitet.
Hightech aus dem Erzgebirge – LSA definiert Produktionsprozesse neu
LSA ist weit mehr als ein klassischer Maschinenbauer. Das Unternehmen entwickelt automatisierte Systeme, die komplexe Produktionsabläufe optimieren. Besonders beeindruckend ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der Bildverarbeitung. „Wir nutzen KI-gestützte Systeme, um Qualitätskontrollen durchzuführen, die ein Mensch in dieser Geschwindigkeit und Präzision nicht leisten könnte“, erklärt Dr. Leischnig. Millionen von Bauteilen werden pro Jahr geprüft, wobei Sensoren und Kameras riesige Datenmengen analysieren und kleinste Abweichungen erkennen.
Ein weiteres Highlight ist die Entwicklung eines robotischen Planungssystems: Ein Sechsgelenk-Knickarm-Roboter plant seine Bewegungsbahn mithilfe künstlicher Intelligenz selbst. Er hat „Augen“ in Form von Sensoren bekommen – mit dem Ziel, minimalen Energieverbrauch oder maximale Geschwindigkeit zu erreichen. „Wenn man es dann vor sich sieht, denkt man: na klar, ist ja logisch. Aber da ist die KI draufgekommen“, erzählt Leischnig. Diese Art der Automatisierung zeigt, wie durchdachte Technologie Produktionsprozesse effizienter und nachhaltiger gestalten kann. Bis es so weit ist, lernt die KI über mehrere tausend Zyklen hinweg.
Der Mensch im Mittelpunkt – Warum Hightech Fachkräfte braucht
Trotz aller Automatisierung bleibt der Mensch ein zentraler Faktor. Denn während Maschinen Prozesse übernehmen, braucht es kluge Köpfe, die sie entwickeln, warten und optimieren. „Die Technik ist immer nur so gut wie die Menschen, die sie erschaffen“, betont Leischnig. Hier liegt eine der größten Herausforderungen: qualifizierte Fachkräfte zu finden und langfristig zu binden. LSA setzt gezielt auf den Austausch mit Hochschulen, insbesondere mit der TU Chemnitz , der TU Dresden und der Universität Freiberg . Studierende und Absolventen werden früh in Projekte eingebunden, um ihnen praxisnahe Erfahrungen zu ermöglichen. Hinzu kommen hochqualifizierte Menschen aus der Region: „Wir haben eine gewisse Anzahl an Rückkehrern – Leute, die nach Jahren in anderen Städten wieder ins Erzgebirge zurückkommen, um hier zu leben und zu arbeiten“, so Leischnig.
Unternehmenskultur als Magnet – Mehr als nur ein Arbeitsplatz
Neben technologischer Innovation setzt LSA auch auf eine Unternehmenskultur, die sich bewusst von der traditionellen Industrie unterscheidet. Ein Beispiel dafür ist das firmeneigene Betriebsrestaurant „Elsa’s“. „Wir vermeiden bewusst den Begriff ‚Kantine‘ – unser Ziel ist es, eine Umgebung zu schaffen, in der sich unsere Mitarbeiter wohlfühlen“, erklärt Leischnig. Das Restaurant ist modern gestaltet, mit Altholz-Elementen und Sichtbeton, und dient nicht nur den Mitarbeitern, sondern auch als Ort für Kundengespräche und Netzwerktreffen in einer besonderen Atmosphäre, die zu kreativem Arbeiten einlädt. Diese Details machen den Unterschied: Ein angenehmes Arbeitsumfeld, moderne Büroflächen und spannende Projekte ziehen nicht nur Talente an, sondern sorgen auch dafür, dass Mitarbeiter gerne bleiben. „Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Ingenieure und Techniker nicht nur Maschinen entwickeln, sondern auch in einem Umfeld arbeiten, das sie inspiriert“, so Leischnig.
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Zukunftsperspektiven – Automatisierung als Chance gegen den Fachkräftemangel
Der Fachkräftemangel ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch ein Treiber für Innovation. Automatisierung ermöglicht es Unternehmen, auch mit weniger Personal wettbewerbsfähig zu bleiben. LSA geht dabei einen pragmatischen Weg: „Wir schauen nicht nur, was technisch möglich ist, sondern auch, was sich für unsere Kunden rentiert“, erklärt Leischnig. Denn nicht jede Automatisierungslösung ist sinnvoll – LSA setzt auf maßgeschneiderte Konzepte, die wirtschaftlich tragfähig sind.
Gleichzeitig bleibt das Unternehmen flexibel. Die jüngste Expansion mit neuen Hightech-Bereichen, darunter Reinräume mit höchsten Standards, zeigt, dass LSA für die Zukunft gerüstet ist. Leischnig sieht das Unternehmen als stabil, auch wenn die wirtschaftliche Lage unsicher bleibt: „Wir haben gute Leute, starke Ideen und ein breites Kundenspektrum – das macht uns widerstandsfähig.“

Text: Sabine Schulze-Schwarz, Dr. Steffen Leischnig, Christopher Gahler
Fotos: Benjamin Brunner