Die Natur des Erzgebirges

Weite Ausblicke auf romantische Flusstäler, ausgedehnte Wälder und malerische Ortschaften machen das Erzgebirge zu einer der schönsten Mittelgebirgslandschaften in Deutschland. Hier kann man auf Schritt und Tritt intakte Natur entdecken. Gleichzeitig bietet die Landschaft jede Menge Raum zum Leben, zur persönlichen Entfaltung, zur Erholung und zur individuellen Freizeitgestaltung.

Ein großer Teil des Erzgebirges gehört zum Naturpark Erzgebirge /Vogtland. Er erstreckt sich zwischen Bad Elster (Vogtland) und Holzhau (Osterzgebirge) entlang der sächsisch-böhmischen Grenze und umfasst wichtige Schutzgebiete und Naturdenkmale der Region. Mit 120 km hat der Naturpark Erzgebirge/Vogtland die größte Längsausdehnung unter den Naturparks in Deutschland. Er erstreckt sich auf knapp 1.500 km² und zeigt die Reichtümer der Natur, von geheimnisvollen Mooren und stillen Seen bis hin zu zerklüfteten Bergen. Kein Wunder, dass man hier auf seltene Tier- und Pflanzenarten trifft.

Am besten lässt sich die landschaftliche Schönheit der Region von einem der vielen Berggipfel bewundern. Bei gutem Wetter kann man vom Fichtelberg bis ins 120 km entfernte Leipzig oder sogar bis ins über 200 km entfernte Riesengebirge schauen.

Der Erzgebirger ist heimatverbunden, der nachhaltige Umgang mit der Natur gehört deshalb im Erzgebirge zum gewachsenen Selbstverständnis. Aus gutem Grund, denn hier kennt man die Folgen unbedachter Eingriffe. Eine vorbildliche Waldpflege, ressourcenschonendes Wirtschaften und umweltverträglicher Tourismus sind feste Bestandteile einer ganzheitlichen Natur- und Kulturbeziehung.

 

10 Lieblingsplätze in der Natur des Erzgebirges

1. Greifensteine

Eine ganz besondere Felsformation im Erzgebirge sind die Greifensteine. Sieben Granitfelsen erheben sich auf dem Plateau des Greifensteingebiets, die wie aufeinandergestapelte Steinplatten wirken. Entstanden sind diese, als vor Jahrmillionen Magma in die Erdkruste drang. Heute sind die Felsen und ihre Umgebung beliebtes Ziel für Kletterer, Kulisse für die Naturbühne und Naherholungsgebiet mit Aussichtsfelsen, Erlebnisbad, Kletterwald oder Stausee .

Die Greifensteine im Erzgebirgswald

2. Blauenthaler Wasserfall

Sachsens höchster Wasserfall ist in Blauenthal, einem Ortsteil von Eibenstock, zu finden. Etwa 30 Meter stürzt hier das Wasser aus dem Toelleschen Graben in die Tiefe. Besonders eindrucksvoll ist der Blauenthaler Wasserfall bei entsprechend niederschlagsreicher Witterung. Im Winter bilden sich oftmals imposante Eisblöcke, die zum Eisklettern genutzt werden.

Sachsens höchster Wasserfall ist in Blauenthal, einem Ortsteil von Eibenstock im Westerzgebirge, zu finden.

3. Krokuswiesen Drebach

Jedes Frühjahr lässt sich in Drebach ein ganz besonderes Naturschauspiel erleben: Unzählige Krokusse erblühen und bringen den gesamten Ort zum Leuchten. Auf 7 Hektar erstrecken sich hier 40 Flächennaturdenkmale, wo sich zwischen März und April Krokus an Krokus reiht. Ein ganz besonderes, wenngleich nur kurzzeitiges Naturerlebnis.

Jedes Frühjahr lässt sich in Drebach im Erzgebirge ein ganz besonderes Naturschauspiel erleben: Unzählige Krokusse erblühen und bringen den gesamten Ort zum Leuchten.

4. Talsperre Lichtenberg

Wasserreich Erzgebirge: Fast 30 Talsperren gibt es im Erzgebirge auf deutscher und tschechischer Seite. Allein die Talsperren des Erzgebirgskreises versorgen mehr als eine Million Menschen mit Trinkwassser. Die Gewässer fügen sich idyllisch in die Landschaft ein und verbreiten einen kleinen Hauch von Kanada. So auch die die Talsperre Lichtenberg im Osterzgebirge. Besonders markant ist der Entnahmeturm sowie der 300 Meter lange, begehbare Damm. Er staut das Flüsschen Gimmlitz zu einer etwa 100 Hektar großen Wasserfläche, die durch ihre lange schmale Form wie ein großer Spiegel fasziniert. Die umliegende, idyllische Waldlandschaft hat sich zu einem beliebten Anziehungspunkt für Wanderer entwickelt.

5. Katzenstein und Schwarzwassertal

Eines der schönsten Täler des Erzgebirges ist das Tal der Schwarzen Pockau, auch Schwarzwassertal genannt. Im Naturschutzgebiet finden sich beeindruckende Felsformationen, ausgedehnte Wälder, der wild-romantische Gebirgsfluss Schwarze Pockau aber auch bergbauhistorische Sehenswürdigkeiten, wie der Grüne Graben. An den Felsen im Tal gedeihen seltene Flechte- und Moosgesellschaften. Besonders im Gebiet des Katzensteins wächst in feinen Gesteinsfugen das seltene Leuchtmoos. Zudem leben hier über 50 Vogelarten, von denen einige auf der Roten Liste stehen, aber auch Reptilien oder seltene Fischarten. Vom Aussichtsfelsen des Katzensteins hat man einen tollen Blick über das Schwarzwassertal.

6. Wolfspinge Plattenberg

Am über 1.000 Meter hohen tschechischen Plattenberg (Blatenský vrch) zeigt die Wolfspinge, wie die Natur Lebensraum zurück erobert. Entstanden ist sie aus Resten eines zum Teil eingestürzten  Bergwerks. Mittlerweile sind in der Vertiefung zahlreiche Tier- und Pflanzenarten heimisch geworden. Unweit davon findet sich zudem ein weiteres Natur-Highlight: In einem eingestürzten Stollen hat sich eine 15 Meter tiefe Schlucht gebildet, in der ganzjährig Eis zu finden ist. Nicht umsonst ist deren Name Ledová jáma – Eisloch, bzw. Eisschlucht.

7. Wolkensteiner Schweiz

Aus dem Zschopautal bei Wolkenstein erheben sich die Felsen der Wolkensteiner Schweiz. Die Felswände bestehen aus festem Gneis und sind Teil des Natur- und Landschaftsschutzgebiets Zschopautal. Das Felsengebiet ist bei Kletterern vor allem durch seine 5 DAV-Klettersteige sehr beliebt, bietet herrliche Aussichtspunkte und lädt mit den romantischen Seitentälern zum Wandern ein.

8. Hassberg (Jelení Hora)

Egal ob Auersberg , Fichtelberg , Kahleberg oder Schwartenberg – jeder der vielen Erhebungen des Erzgebirges bietet einmalige Ausblicke. Neben den bekannten Bergen gibt es aber auch die Geheimtipps, die sich neben ihren großen Brüdern und Schwestern nicht verstecken müssen. Besser gesagt, nicht verstecken können, denn der Hassberg (Jelení Hora) beispielsweise ist schon von weit her sichtbar. Und er bietet zugleich einen atemberaubenden Blick von seinem natürlich rauen und fast 1.000 m hohen Gipfel: von der Talsperre Preßnitz, über die höchsten Berge des Erzgebirges, bis hin nach Chemnitz.

9. Georgenfelder Hochmoor

In Sachsen gibt es zahlreiche Moorlandschaften, die meisten davon im Erzgebirge. Eines davon ist das Georgenfelder Hochmoor in der Nähe von Altenberg, das zu den ältesten Naturschutzgebieten Sachsens zählt. Es erstreckt sich sowohl auf deutscher als auch auf der tschechischen Seite des Erzgebirges. Hier wachsen die Moorkiefer, Moosbeere, Rausch- oder Trunkelbeere, verschiedene Torfmoosarten, der Sonnentau – eine fleischfressende Pflanze, Heidelbeere und Heidekraut. Auf einem Naturlehrpfad kann durch das Moor gewandert werden.

In Sachsen gibt es zahlreiche Moorlandschaften, die meisten davon im Erzgebirge. Eines davon ist das Georgenfelder Hochmoor in der Nähe von Altenberg im Osterzgebirge, das zu den ältesten Naturschutzgebieten Sachsens zählt.

11. Mückentürmchen und Mückenberg

Das Mückentürmchen ist ein Turm auf der Spitze des Komáří hůrka (deutsch Mückenberg) im östlichen Teil des tschechischen Erzgebirges. Zwar kann vom Turm aus die Aussicht nicht genossen werden, aber allein der Weitblick von dem 807 Meter hohen Berg ist beeindruckend und wurde sogar als die schönste Aussicht Europas bezeichnet. So kann bei gutem Wetter bis ins Riesengebirge, ins Böhmische Mittelgebirge oder in die Sächsische Schweiz geschaut werden.

Das Mückentürmchen ist ein Turm auf der Spitze des Komáří hůrka (deutsch Mückenberg) im östlichen Teil des tschechischen Erzgebirges.

12. Kalter Muff

Als „Kalter Muff“ bezeichnet der Volksmund die Erhebung „Franzenshöhe“ auf der Strecke zwischen Falkenbach und Geyer. Die Besonderheit der Erhebung ist der herausragende Blick über das Erzgebirges – den man eigentlich selbst erlebt haben muss und den kein Foto wiedergeben kann. Von hier aus blickt man direkt auf den Erzgebirgskamm, den Fichtelberg und den Keilberg , man hat den Pöhlberg mit Annaberg-Buchholz vor Augen und wird von einem wunderbaren Erzgebirgspanorama vERZaubert. Im Umfeld des kalten Muffs kann man sogar bis ins West-, Ost- und böhmische Erzgebirge blicken.

Als „Kalter Muff“ bezeichnet der Volksmund die Erhebung „Franzenshöhe“ auf der Strecke zwischen Falkenbach und Geyer. Die Besonderheit der Erhebung ist der herausragende Blick über das Erzgebirges.

13. Bärenbachtal

Das Bärenbachtal ist ein Naturschutzgebiet bei Olbernhau , das sich durch eine außergewöhnliche Flora und Fauna auszeichnet. Im Kleinod finden sich artenreiche Waldwiesen (sogar mit Ornamentpflanzung), großflächige, naturnahe Waldbestände mit Buchen, Berg-Ahorn oder Eschen und anspruchsvolle Pflanzen wie Milzkraut, Einbeere oder auch Zwiebeltragender Zahnwurz. Das Tal ist mit einem Naturlehrpfad ausgestattet, der auf 31 Tafeln die natürlichen Besonderheiten anschaulich erklärt.

Das Bärenbachtal ist ein Naturschutzgebiet bei Olbernhau, das sich durch eine außergewöhnliche Flora und Fauna auszeichnet.

Wasserreiche(s) Erzgebirge

Inmitten der Natur des Erzgebirges betten sich zahlreiche Talsperren und Stauseen , deren Geschichte zum Teil hunderte Jahre zurück in die Anfänge des Bergbaus reicht. Mit ihrem klaren, glitzernden Wasser, umgeben von dichten Wäldern und sanften Hügeln, verleihen sie der Umgebung einen einzigartigen Charme. Beeindruckende aber auch unscheinbare Staudämme fügen sich harmonisch in die natürliche Kulisse der Landschaft ein und bieten spektakuläre Ausblicke und traumhafte Ansichten. Im Umfeld der Gewässer hat sich eine reichhaltige Flora und Fauna entwickelt.

mehr zu Talsperren und Stauseen im Erzgebirge