25.04.2018
Erzgebirgische Unternehmen gehen auf Nummer sicher
Welttag für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz am 28.04.2018
Das Thema Arbeitsschutz bzw. Arbeitnehmerschutz ist in Deutschland straff reglementiert – mit dem Ziel Unfälle zu vermeiden und Gesundheit zu schützen. Mit Blick rund um den Globus ist das auch gut so: Etwa 6.000 Menschen sterben täglich durch arbeitsbedingte Unfälle oder Krankheiten. Das schätzt die International Labour Organisation (ILO), die deshalb 1984 den Welttag für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz ins Leben rief. Es geht darum, unter dem Aspekt der Prävention ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen und die Aufmerksamkeit auf neue Entwicklungen im Bereich Arbeitsschutz zu lenken. Viele Unternehmer quer durch alle Branchen im Erzgebirge übernehmen inzwischen weit über die Mindestvorschriften hinaus Verantwortung. Sie schaffen für ihre Mitarbeiter optimierte Arbeitsplatzbedingungen, die die Gesundheit jedes Einzelnen fördern, persönliches Wohlbefinden und damit schließlich auch die Motivation steigern – sozusagen im Ergebnis eine Win-Win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Das Thema spielt nicht zuletzt auch im aktuellen Projekt „CSRnetERZ – Gesellschaftliche Verantwortung im Mittelstand“ der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH eine wichtige Rolle, in dem sich die folgenden drei Unternehmen bereits unter Federführung der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH engagierten und das aktuell seine Fortsetzung findet.
ABUS Pfaffenhain GmbH – auf Nummer sicher mit Wohlfühl-Kantine
Das Thema Sicherheit ist praktisch schon im Firmennamen der ABUS-Gruppe „Security Tech Germany“ verankert. Das weltweit agierende Unternehmen mit fünf Standorten in Deutschland entwickelt mechanische und elektronische Sicherheitssysteme für viele Bereiche des Lebens. Das Spektrum reicht von Produkten zur Türsicherheit, Rauchmeldeanlagen, Videoüberwachung über Smart-Home-Lösungen bis hin zu Fahrradhelmen. Der Standort in Pfaffenhain ist Spezialist für die Planung und Herstellung hochwertiger Schließanlagen innerhalb der ABUS-Unternehmensgruppe. Um die Philosophie „das Leben der Menschen ein Stück sicherer zu machen“ auch innerhalb des Unternehmens in allen Entwicklungs- und Herstellungsprozessen zu wahren, setzt ABUS bei den eigenen Mitarbeitern an. So hat die Firmenleitung Pausenangebote zu fairen Preisen geschaffen, mit denen die Mitarbeiter Energie für die nächste Schicht tanken können. Möglich macht dies eine betriebsinterne Kantine, die eigentlich mehr als diesen Titel verträgt. Helle Farben und modernstes Design sorgen für eine Wohlfühl-Atmosphäre. Auf den Tellern gibt es weit mehr als klassische Standard-Kost, sondern auch hippe Burger, lecker arrangierte Desserts in Gläsern und jede Menge Vitamine. Der Arbeitgeber betreibt das Bistro selbst und stützt das Mittagessen finanziell, weil man weiß, dass gesundes Essen beste Grundlage für kreatives Denken und handfestes Anpacken ist. Wer nach dem Essen noch Pausenzeit und Bewegungsdrang hat, kann sich mit Kollegen am zentralen Tischkicker eine schnelle Partie liefern.
KSG Leiterplatten GmbH – Betriebsfeuerwehr sichert Mitarbeiter und Unternehmen
Einen ganz anderen Aspekt von Sicherheit bedenkt die KSG Leiterplatten GmbH in Gornsdorf. Mit der betriebseigenen Feuerwehr sichert das Unternehmen im Gefahrenfall die Gesundheit der 760 Mitarbeiter im Einzelnen und die laufende Produktion generell. Schnell vor Ort sein, das war die Motivation der Geschäftsleitung, eine Betriebsfeuerwehr aufzubauen. KSG gehört damit zu den ganz wenigen Unternehmen überhaupt, die sich diese freiwillige Aufgabe leisten. 31 Kameraden zählt die Werksfeuerwehr, die alle Mitarbeiter bei KSG sind – und das querbeet vom Facharbeiter in der Produktion bis hin zum Qualitätsingenieur. 14 ausgebildete Betriebssanitäter gehören noch dazu. Einmal wöchentlich ist Training, um im Ernstfall so schnell als möglich von der Alarmierung via tragbarem Piepser am Gefahrenort zu sein. Treffpunkt ist das Feuerwehrgerätehaus mitten auf dem Betriebsgelände. Die KSG fertigt Leiterplatten in unterschiedlichen Technologien und ist der zweitgrößte Produzent in Deutschland, der drittgrößte in Europa. So kommt zum Aspekt Mitarbeiterschutz noch ein ganz anderer dazu: Das Unternehmen verhindert durch schnelles Reagieren im Fall der Katastrophe größere Produktionsausfälle und signalisiert seinen Kunden damit Liefersicherheit. So haben auch die Mitarbeiter nicht nur das Wissen, einen sicheren Arbeitsplatz zu haben, sondern auch das gute Gefühl, dass ihr Leben beschützt wird. Und schließlich übernimmt das Unternehmen mit der Betriebsfeuerwehr auch Verantwortung für die Anwohner in der Nachbarschaft und die gesamte Umwelt.
AWEBA Werkzeugbau GmbH Aue
Ob am Schreibtisch oder den ganzen Tag stehend an einer Maschine, Leiden am Muskel- und Skelettsystem liegen auf der Liste der Volkskrankheiten deutschlandweit ganz vorn. Laut www.Statista.de wurden 2018 21,8 % aller Krankenscheine mit dieser Diagnose eingereicht, dicht gefolgt von den psychischen Erkrankungen mit 16,7 %. Die AWEBA Werkzeugbau GmbH Aue leistet mit präventiven Angeboten einen Beitrag für seine etwa 500 Mitarbeiter, um diese Probleme bei den Wurzeln zu packen. Die Herstellung der präzisen Umform-, Druckgieß- und Schneidwerkzeuge, deren Genauigkeit sich im Mikrometerbereich bewegt, fordert den Mitarbeitern ein Höchstmaß an Kopf- und Handarbeit ab. Deshalb bietet das Unternehmen gleich mehrere Möglichkeiten zum Ausgleich an: Von Yoga- und Rückenkursen in der Mittagspause über bezahlte Jahresmitgliedschaften im Fitnesscenter bis hin zur Begutachtung der Arbeitsplätze durch Experten im Hinblick auf Ergonomie werden Maßnahmen zum Gesundheitsmanagement angeboten. Mit dem Sportpark Aue ist der Werkzeugbauer eine Kooperation eingegangen, um dieses komplexe Thema auf fachlich fundierte Säulen zu stellen. Ein anderes Projekt, das sich speziell dem Thema betriebliches Gesundheitsmanagement und betriebliche Gesundheitsförderung widmet, ist das regionale Netzwerk „ERZgesund - Gesunde Unternehmen im Erzgebirge“, in dem sich sowohl die Aweba Werkzeugbau Aue GmbH und der Sportpark Aue stark machen.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.