Andreas H. Fleischer

Man sagt, Figuren warten im Kanten Holz nur darauf, von einem Künstler endlich geweckt zu werden. Die außergewöhnlichen Ideen von Diplom-Designer Andreas H. Fleischer haben bereits viele kleine und große Stücke Holz mit Leben erfüllt und damit in der Erzgebirgischen Volkskunst Trends gesetzt.

Studiert an der Hochschule Kunst und Design in Halle auf der Burg Giebichenstein, gestaltete der Witzschdorfer nach seinem Abschluss 1980 zunächst Spielzeug, Lehr- und Lernmittel, später auch Spielplätze und Holzskulpturen. Heute steht Andreas H. Fleischer als Holzgestalter und Designer beispielhaft für die Entwicklung von traditioneller Holzkunst bis hin zu moderner Gestaltung. In seinem Designatelier F entwickelt der 65jährige gemeinsam mit renommierten Herstellern Figuren, die bereits mehrfach in den letzten 20 Jahren mit der Auszeichnung „Tradition und Form“ des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V., aber auch internationalen Auszeichnungen wie dem Design Award 1993 prämiert worden sind. Bekannt sind sie unter den Namen „Spaßvögel“, „Glücksbärchen“, „Kleine Kerle“, „Hosen-Hasen“, „Nab´l Gunge“ oder die „kavex-Krippe“ mit Pyramiden und Lichtelementen, und die WICHTe. Aber auch die „Die kleinen Schutzengel“ im Jahr 1997 und die Figurengruppe „Heilige Nacht“ im vergangenen Jahr fanden bei der Jury Anklang. Diese beiden Gestaltungsideen setzte Andreas H. Fleischer mit Günter Reichel um, der eine Manufaktur für Holzerzeugnisse in Pobershau betreibt. „Es entsteht wunderbar neues, wenn gemeinsam jeder tut, was er am besten kann“, beschrieb einmal Fleischer das freundschaftliche Verhältnis zwischen den beiden. 

Der diplomierte Designer und Holzgestalter macht sich seit Jahren für die Entwicklung von traditioneller Holzkunst hin zu moderner Gestaltung in der Erzgebirgischen Volkskunst stark. Die Einzigartigkeit und Tradition zu wahren hat er dabei immer fest im Blick. Diesen Fokus setzte er auch von 1998 bis 2014 als prägendes Jurymitglied der Auszeichnung „Tradition und Form“. Preiswürdige Produkte rühren aus einer soliden Ausbildung im Nachwuchsbereich. In den Jahren 1997 bis 2001 entwickelte Andreas H. Fleischer maßgeblich die Lehrproduktion für die Ausbildung der Holzspielzeugmacher in der Holzspielzeugmacher- und Drechslerschule Seiffen und brachte so seine vielen praktischen und produktionstechnischen Kenntnisse ein.

Ideenreichtum, Kreativität, eine meisterliche Umsetzung und eine ganz besondere Witzigkeit sind die Grundzutaten, durch die seine Erzeugnisse Perfektion erreichen. Auch die Figur PICUS, die als Markenzeichen des Kunsthandwerkerverbandes und Botschafter erzgebirgischer Holzkunst gilt, entstand wie all seine Ideen als erstes Handmuster aus ein paar Stückchen unscheinbarem Holz.

Andreas H. Fleischer ist verheiratet und Vater von 2 Kindern.