Neuerliches Berggeschrei begeistert Montangeschichtler
VON JAN GÖRNER
MARIENBERG - Neuerliches Berggeschrei im Erzgebirge drückte der Zusammenkunft in Marienberg ihren Stempel auf. Bernd Leißring vom Organisationsteam betonte, dass sich gerade ältere Bergmänner besonders darüber freuen, wenn der Bergbau wieder aktiv wird. Der Erzabbau in Niederschlag ist dafür nur ein Beispiel. Dass das Oberbergamt in Freiberg Erkundungen zwischen Großrückerswalde und Wolkenstein sowie in Schneeberg genehmigt hat, war für einige der insgesamt knapp 150 Tagungsteilnehmer aus ganz Sachsen und weiteren Bundesländern neu.
Wolfgang Grimmer aus Oelsnitz hat viele Jahre im Bergbau gearbeitet. Nun würde sich der 77-Jährige über eine Renaissance des Bergbaus im Erzgebirge freuen. Die Tagung in Marienberg war für ihn nicht die erste. "Man erfährt viel Neues und trifft sich mit Gleichgesinnten, deshalb besuche ich die Veranstaltungen sehr gern", sagte er. Interessant fand er auch die Ausführungen zur Geothermie. "Gerade jetzt und angesichts der Geschehnisse in den japanischen Kernkraftwerken könnte die energetische Nachnutzung des Altbergbaus mehr als interessant werden", so Bernd Leißring. Er gab zu verstehen, dass derzeit beim Oberbergamt eine Vielzahl von Anträgen auf geothermische Energiegewinnung vorliegt.
Nicht zuletzt dienen die montangeschichtlichen Tagungen immer wieder zur Präsentation eines bestimmten Bergbaureviers, dieses Mal rund um die Berg- und Garnisonsstadt Marienberg. Nach den Vorträgen im Ratssaal des Rathauses zog es viele der Teilnehmer nach Lauta zum Pferdegöpel und Rudolphschacht. Dort empfing sie Wolfgang Fritzsche und zeigte ihnen zuerst den Heimatberg. Staunende Blicke erntete er auch in der Schmiede und danach im Pferdegöpel, den mancher zum ersten Mal in Funktion erlebte. Uwe Müller aus Thüringen kannte die Museumsanlage bereits von einem früheren Besuch. Er begab sich nach den Vorträgen am Abrahmschacht auf die Suche nach Mineralien. Quelle: Freie Presse, Ausgabe Marienberger Zeitung, 21.03.2011