Schneeberg
Kunsthandwerk ist eine der Stärken in Gewerbe und Image der 1471 gegründeten Bergstadt. Schnitzkunst, Spitzenklöppeln und Zinngießen werden professionell und mit Herz betrieben sowie gezielt ausgebildet. Das 1929 gegründete Museum für bergmännische Volkskunst vermittelt mit einer reichen Sammlung von Schnitzexponaten sowie erzgebirgischen Spitzen die umfangreichste Sammlung von Weihnachts- und Heimatbergen, Bergwerksanlagen und Pyramiden eine hervorragende Sicht auf die gewerblich kreative Stadt.
War Klöppeln bis ins 19. Jahrhundert Hausfleiß in der verarmten Bergbauregion, wird es nun als Volkskunst gepflegt, in Kursen mit dem deutlichen Anspruch auf modernes Design unterrichtet und kooperiert mit anderen Leistungszentren der Handspitze europaweit. Im international renommierten Fachbereich für Angewandte Kunst der Westsächsischen Hochschule Zwickau zielt im Fach Textildesign Spitzenklöppeln auf die aktuelle Mode. Am Beginn dieses Hochschulfachbereichs steht seit 1872 die Königlich-Sächsische Klöppelmusterschule.
Wie das Klöppeln wandelte sich das Schnitzen vom Nebenerwerb des Bergmanns zum Kunstgewerbe ausgebildeter Holzbildhauer. Auch bei der Holzgestaltung und in der Holzkunst wirken Tradition und akademische Ausbildung wechselseitig. Der Studiengang Holzdesign der Angewandten Kunst Schneeberg , Fachbereich der Westsächsischen Hochschule Zwickau, ist Partner, zukunftsorientiert und kreativ anregend. Aus handwerklichen Wurzeln entwickelte sich eine Reihe von modernen mittelständischen Unternehmen, deren Geschäftsschwerpunkte auf den Sektoren Maschinenbau, Metallverarbeitung und Elektrotechnik liegen. Mehrheitlich haben sie ihren Standort im Gewerbegebiet „Am Gerichtsberg“.
Dem jahrhundertealten Ruf als Schulstadt wird Schneeberg auch heute noch gerecht. Von Grundschule und Mittelschule – bei beiden Schularten auch mit Schulen in freier Trägerschaft – über Gymnasium und Berufsschulzentrum bis zur Fachhochschule für Angewandte Kunst sind alle Schularten in der Bergstadt vorhanden.