Bohrung wird abgespeckt: Neue Hoffnung für Geothermie-Projekt
Die Forschung für ein hochmodernes Kraftwerk in Wildbach schien bereits vom Tisch. Nun soll die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe das Millionenprojekt retten.
Wildbach. Es ist kein Vierteljahr her, da hatte Gunar Friedrich keinen Pfifferling mehr für das geplante Geothermie-Kraftwerk gegeben. "Das Projekt ist kalt gestellt", sagte der Geschäftsführer der Schneeberger Stadtwerke am 2. Januar. Seit letzter Woche sieht die Welt plötzlich ganz anders aus. "Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe hat die Federführung für die geplante Probebohrung übernommen", sagte der Bundestagsabgeordnete Stefan Kühn (Bündnis 90/Die Grünen). "Damit haben wir eine große Hürde genommen."
Heißes Wasser aus der Tiefe
Im BadSchlemaer Ortsteil Wildbach soll das Tiefengeothermie-Kraftwerk gebaut werden - so lautet die Vision von Stadtwerke-Geschäftsführer Friedrich. Das Prinzip: Wasser wird durch ein Bohrloch bis in fünf Kilometer Tiefe gepresst und dort auf über 100 Grad aufgeheizt. Durch den hohen Druck in diesen Erdschichten bleibt es dennoch flüssig und kommt durch ein anderes Loch wieder an die Oberfläche. Die Hitze kann dann zur Energieerzeugung genutzt werden.
Quelle: Freie Presse am 16.03.2015 (Gunther Niehus)