18.04.2019
Korrosions- und temperaturbeständig, langlebig robust und hygienisch – all das sind Eigenschaften, denen der Werkstoff Edelstahl gerecht wird. Geradezu prädestiniert ist er deshalb, ihn auch für Fußböden anzuwenden. Die passende Lösung fehlte – bis jetzt.
Das dachte sich auch Volker Queck aus Stützengrün, der seit 33 Jahren als Inhaber eines Gardinen- und Bodenfachmarktes mit seinen zehn Mitarbeitern private und gewerbliche Räume komplett ausstattet. Nach sechs Jahren Tüfteln hält er nun das Patent für einen Edelstahlclickboden und damit ein echtes erzgebirgisches Innovationsprodukt in der Hand – gedacht und gemacht im Erzgebirge.
Wie ein erzgebirgisches Innovationsprodukt reif für ein europäisches Patent wurde
Die Geschichte des Produktes reicht ins Jahr 2012 zurück. Wieder einmal war Volker Queck dienstlich im Reichenbacher Krankenhaus, das er bereits seit Jahren mit Qualitätsböden ausstattet. Ein Oberpfleger war es, der mit der Aussage: „Ihr müsstet mal einen Boden verkaufen, an dem sich keine Keime festsetzen können und der einen geringen Pflegeaufwand hat“ den Stein ins Rollen brachte. Ein Blick in den OP-Bereich brachte die zündende Idee: Alles – vom OP-Besteck bis zum OP-Tisch ist hier aus Edelstahl. Warum nicht auch Fußböden, Wand- und Deckenverkleidung? Eine erste Recherche im Internet zeigte: Etwas Vergleichbares gibt es tatsächlich scheinbar nicht. Anfängliche Versuche beinhalteten Edelstahlplatten in unterschiedlichen Stärken - alle einige Kilo schwer und auch im Materialpreis viel zu teuer.
Ideen kamen und wurden verworfen. Schließlich entstand 2013 der erste Prototyp, bei dem eine Edelstahlplatte auf einer hochdichten Faserplatte (HDF) aufgebracht wurde. Die Unterseite der Planke wurde mit Folien und die Edelstahlplatte mit einer Fase versehen. „Die Ergebnisse bezüglich Trittschall und Feuchtigkeit im Untergrund waren hier aber nicht zufriedenstellend“, so Volker Queck. Eine Trittschalldämmung aus Gummi mit Rillen, die gleichzeitig den Boden hinterlüftet, brachte die Lösung. Erteilt wurde das europäische Patent nun für einen Edelstahlclickboden, der mittels Nut und Feder schwimmend verlegt wird und dessen Nutzschicht eine Stärke von 0,5 bis 1,5 mm aufweist. 13 unterschiedliche Dekore sind derzeit im Angebot und lassen sich erweitern – von glatt glänzend über rutschhemmende Oberflächen bis hin zur dezent gebürsteten matten Optik. Damit ergibt sich für den Einsatzbereich ein großer Spielraum, der von der funktional edlen Kaminumrandung, im gesamten Wohnbereich über die exklusive Präsentation von Pkw´ s im Autohaus bis hin zur klinischen Ausstattung von medizinischen Einrichtungen reicht. Auf Wunsch wird der Boden per Klebeverbindung tauglich für Nassbereiche.
Gardinen- und Bodenfachmarkt Queck
Schönheider Straße 65e
08328 Stützengrün
Fon : 03 74 62/ 40 59
https://www.queck-raumausstattung.de
„Hätten wir gewusst, welcher Aufwand zeitlich und finanziell hinter einer Patentanmeldung steckt, hätten wir die Idee vielleicht gar nicht weiter verfolgt“, erzählt der gelernte Polstermeister, der sich später zusätzlich zum Raumausstattermeister ausbilden ließ. Umso stolzer ist der Sützengrüner nun, sich Stück für Stück gemeinsam mit Experten durch Anträge und Gutachten gehangelt zu haben. Im nächsten Schritt soll das Produkt mit Gütesiegeln zertifiziert werden. Das ist ein nächster notwendiger Schritt, um den Edelstahlclickboden marktfähig zu machen und schließlich in naher Zukunft zusammen mit einem Hersteller als exklusives Markenprodukt zu platzieren. „Wir gehen alles systematisch an. Und hoffen darauf, Investoren zu finden, die von unserer Idee ebenso begeistert sind wie wir, um die nächsten Etappen auch finanziell stemmen zu können.“
Nominiert für den Sächsischen Innovationspreis 2019
Bei einem Kundentermin im Krankenhaus, wurde Volker Queck von einem Pfleger gefragt, ob es denn keine bessere Lösung als den bisher verwendeten Bodenbelag gäbe. Der Gedanke lies den Stützengrüner nicht mehr los und so erfand er den inzwischen europaweit patentierten Edelstahlklickboden. Mit dieser Produktinnovation wurde er für den Sächsischen Innovationspreis 2019 nominiert.