20.08.2019
Hier ziehen alle an einem Strang: Porsche nutzt den Sportpark Rabenberg für Teambildung.
Das Rauschen des Windes im Wald und das Zwitschern der Vögel werden durch ausgelassenes Gelächter erfüllt. Eine lebendige Idylle auf dem Rabenberg im erzgebirgischen Breitenbrunn zwischen Bergen, Wäldern und Wiesen. Eine Gruppe junger Frauen und Männer kauert eng umschlungen an- und übereinander. In der Mitte der menschlichen Kugel ist ein Wasserrohr zu sehen. Und dieses Rohr ist gespickt mit zahlreichen Löchern. Immer wieder werden kleine Eimer Wasser von oben in das Rohr gefüllt und die Auszubildenden des neuen Jahrgangs bei Porsche Leipzig und der Porsche Werkzeugbau GmbH in Schwarzenberg versuchen, mit allen Mitteln eben diese Löcher zu stopfen. Finger werden gespreizt, es werden Knie, Ellenbogen, ja, sogar Nasen in die Öffnungen gebohrt. Ein Riesenspaß, der bei den Kauernden gemeinsames Handeln erfordert. Das Hauptcredo: Nur zusammen schaffen wir das. Triefend nass – aber mit strahlenden Gesichtern – löst sich die menschliche Traube auf, nachdem sie das Rohr erfolgreich bis Oberkante mit Wasser gefüllt hatten. Die gut 40 jungen Frauen und Männer haben sich dieser Herausforderung gestellt, sind als Team wieder ein Stück näher zusammengerückt. Das ist nur eine von zahlreichen Aufgaben, die sie in ihrer Teambildungswoche meistern müssen.
Hier oben auf knapp 800 Metern über dem Meeresspiegel in Breitenbrunn finden Teams jeglicher Art ihre persönliche Herausforderung. Sie werden förmlich zusammengeschweißt. Viele Unternehmen, wie Porsche, Turck Beierfeld GmbH und Joyson Safety Systems, sind mit ihren Mitarbeitern im Sportpark Rabenberg bereits seit Jahren zu Gast. Bis zu zwölf Gruppen pro Jahr nehmen die Herausforderung an, wobei die Aufgaben immer auf das jeweilige Team zugeschnitten sind.
Auch die Porsche-Lehrlinge wurden während einer weiteren Übung auf Tuchfühlung gebracht, erzählt der 16-jährige Dominique Schramm aus Johanngeorgenstadt: „Wir waren neun Leute und mussten eine Matte aufs Kleinstmögliche zusammenfalten – ohne diese zu verlassen. Zwei Leute nahmen jeweils einen Teamkollegen auf die Schultern und wir stellten uns dann so eng, wie es nur ging, zueinander, sogar teilweise nur auf einem Fuß. Also Berührungsängste waren jetzt nicht wirklich vorhanden.“ Ziel der gemeinsamen Aufgaben ist es unter anderem, die Zurückhaltung untereinander abzubauen. Genau solche Übungen fördern zudem noch den künftigen Zusammenhalt und das Vertrauen zu den neuen Kollegen.
Man muss sich auf den anderen verlassen können und die Kommunikation untereinander muss stimmen. Das seien alles Fertigkeiten, die während der gesamten Ausbildungszeit ganz wichtig sind, betont auch Ausbilder Thomas Schreib von Porsche Leipzig. Das Ziel der Gruppe ist es, während des Trainings ebenso wie während der Lehrjahre als Team gemeinsam Lösungen zu finden: „Wir verteilen während der Ausbildung verschiedene Aufgaben. Einer ist verantwortlich für die Handschuhe, der Nächste für das Werkzeug. Hat man aus einer Gruppe zuvor Fremder hier auf dem Rabenberg ein Team gemacht, ist deutlich eine größere Bereitschaft zu spüren, die Kollegen in ihren Aufgaben zu unterstützen.“ Die Gruppe agiere nicht nach dem Motto: Du bist verantwortlich und wir haben damit nichts zu tun. Sollten wirklich Probleme in der Ausbildung auftauchen, ein Lehrling zum Beispiel Lernschwierigkeiten haben, unterstützen sich die zusammengewachsenen Teams einfach viel stärker beim Lernen.
Sportpark Rabenberg e.V.
Neue Rabenberger Straße
08359 Breitenbrunn
Fon : 037756/1710
Email : kontakt@sportpark-rabenberg.de
Der Sportpark Rabenberg bietet solche Erlebnisangebote nicht nur für Azubis, sondern auch für Führungskräfte an. Genutzt werden dann auch alle Sportmöglichkeiten des Sportparks – von der Schwimmhalle über den Kletterwald, den Wald ringsum den Sportpark, sämtliche Turnhallen und das Trailcenter mit seinen Singletrails und Runden in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.
Für Sven Röber, den Geschäftsführer des Sportparks Rabenberg, sind die Teambildungsmaßnahmen eine Möglichkeit, einem Fachkräftemangel in der Region vorzubeugen: „Zum einen will man natürlich neue Teammitglieder und Auszubildende locken und dazu befähigen, auch wirklich den Spirit – die Seele des Unternehmens – ein wenig mehr aufzusaugen. Zum anderen ist ja immer wichtig für das Arbeitsklima, auch einfach mal aus dem Arbeitsalltag rauszugehen und andere Dinge zu machen.“ Raus aus dem Alltag, aus dem Schulzimmer, von der Werkbank oder dem Schreibtisch, ist man im Sportpark Rabenberg auf jeden Fall. Für die Auszubildenden von Porsche ist es ein guter Start, in idyllischer erzgebirgischer Natur zu erkennen, was für Potenzial in ihrem Team steckt.
Text: Manja Kraus-Blechschmidt
Fotos: studio2media, Erik Wagler
ein weiteres Highlight auf dem Rabenberg: das BikeTestival.
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Diese Gechichte erschien zuerst im Magazin „Herzland - Gedacht.Gemacht.Erzählt“. Hier kannst du das gesamte Magazin online lesen, als PDF herunterladen oder gedruckte Exemplare nach Hause bestellen.
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