Wie das Erzgebirge zu seiner Form kam
Am Donnerstag, ab 19.30 Uhr, erklärt der Geowissenschaftler Dr. Ulrich Sebastian im Vortragssaal der terra mineralia im Freiberger Schloss Freudenstein die Prozesse, die sich bei der Gebirgsbildung abgespielt haben. Sebastian spannt dafür den Bogen von der Urzeit der Erde über den Vulkanismus in der Erdneuzeit bis hin zur Bildung der Böden in der Gegenwart. „Das Erzgebirge ist in geologischer Hinsicht eine der faszinierendsten Regionen Europas“, beschreibt Dr. Ulrich Sebastian, der an der Freiberger Fachschule für Technik und Wirtschaft Geowissenschaften lehrt. „Drei Viertel der Fläche bestehen aus metamorphem Gestein, also Gestein, das sich unter höheren Druck- und Temperaturbedingungen gebildet hat als normalerweise. Obwohl sich daraus die Entstehungsgeschichte des Gebirges rekonstruieren lässt, führte dieses Gestein dennoch wissenschaftlich ein Schattendasein gegenüber den ökonomisch bedeutenden Erzlagerstätten.“ Die Literatur zu diesem Thema ist speziell und man findet sie nur verstreut in verschiedenen Fachzeitschriften. Dr. Ulrich Sebastian bündelt in seinem Vortrag alte und vor allem moderne Ideen über die Geologie und die erdgeschichtliche Entwicklung des Erzgebirges. Durch populäre Erklärungen und kurze Einschübe von Basiswissen vermittelt er die komplizierte Geologie des Erzgebirges neben Fachwissenschaftlern einer breiten geologisch interessierten Öffentlichkeit. Die Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.