Welterbe-Antrag „Montanregion Erzgebirge“ steht
Am Mittwochnachmittag haben die Vertreter der Landkreise, Städte und Gemeinden im Welterbekonvent einen entscheidenden Meilenstein auf dem Weg zum UNESCO-Welterbetitel gesetzt und den Antragsband der grenzübergreifenden Nominierung „Montane Kulturlandschaft Erzgebirge / Krušnohoři“ beschlossen. Sie waren dazu im Rahmen der 8. Sitzung des Gremiums im Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge zusammengekommen.
Mit dem Beschluss wurde zugleich der Weg für die Phase der Antragsprüfung geebnet, der mit der fristgerechten Übergabe der Unterlagen an das zuständige Sächsische Staatsministerium des Innern Ende April offiziell beginnt. „Jetzt wird es sozusagen ernst. Das Werk ist das Ergebnis der Arbeit von fast zehn Jahren“, so Volker Uhlig, Sprecher des Welterbekonvents Erzgebirge und Landrat des Landkreises Mittelsachsen. Die Zahl der Befürworter und Unterstützer des Projektes sei von Beginn an gewachsen. „Der Dank gilt allen, die das Projekt bis hierhin begleitet haben und bis zur fristgemäßen Abgabe der Antragsunterlagen unterstützen werden.“
Die Anfertigung der Antragsdokumentation erfolgte auf Basis der 27 Umsetzungsstudien, die in den vergangenen fünf Jahren in Zusammenarbeit mit den betroffenen Städten und Gemeinden bzw. Objekteigentümern erarbeitet und auch bestätigt worden waren. Die bereits im Februar 2013 vom Welterbekonvent beschlossene und im Vorfeld der Antragsentscheidung aktualisierte Objektliste bildete die Grundlage für die Auswahl der 44 nominierten Elemente mit insgesamt 500 Einzelobjekten.
Der Welterbe-Antrag wurde nach Vorgabe der UNESCO-Richtlinien zur Durchführung des Welterbe-Übereinkommens von der Welterbe-Projektgruppe an der TU Bergakademie Freiberg unter Leitung von Prof. Dr. Helmuth Albrecht ausgearbeitet. Inhalt sind auch die tschechischen Antragsbestandteile, die im Rahmen einer grenzübergreifenden Arbeitsgruppe abgestimmt wurden.
Der gesamte Nominierungsband umfasst rund 430 Seiten Antragstext, 200 Seiten Dokumentation und 250 Seiten Kartenmaterial, die in drei Bänden zusammengefasst sind. Bestandteil des Antrags ist außerdem ein Managementplan, der als Handlungsgrundlage für den Schutz und Erhalt sowie die Weiterentwicklung und Bekanntmachung der künftigen Welterbestätte dienen soll.
Ende April erfolgt in Dresden die offizielle Übergabe der Nominierungsdokumentation an den Freistaat Sachsen. Das Kabinett wird noch vor der Sommerpause über den Antrag befinden. Eine positive Stellungnahme vorausgesetzt, wäre der Weg frei für die Weiterleitung des Antrags zur Vorprüfung durch den Beauftragten der Kultusministerkonferenz sowie durch das UNESCO-Welterbezentrum in Paris im Herbst dieses Jahres. Ziel ist es, den Welterbe-Antrag Anfang 2014 offiziell bei der UNESCO einzureichen.