Übergang zur Drei-Schicht-Arbeit in Sicht
Von Martina Brandenburg
Niederschmiedeberg. 80 Mitarbeiter hat die Purkart Systemkomponenten GmbH & Co KG während der Wirtschaftskrise entlassen müssen, die verbleibenden 170 unter anderem mit Kurzarbeit und Qualifizierung durch die schwierige Zeit gerettet. Das zahlt sich jetzt aus: Das Unternehmen ist derzeit kaum in der Lage, alle Aufträge abzuarbeiten, verfügt bereits wieder über 210 Beschäftigte. Und Purkart sucht in Größenordnungen nach qualifiziertem Personal - zur Festeinstellung.
"Seit Juni verzeichnen wir ständig steigende, seit Oktober sogar steil steigende Auftragszahlen. In diesem und im kommenden Monat liegt das Auftragsvolumen auf dem Niveau unseres bisherigen Spitzenjahres 2008, als wir einen Umsatz von 14 Millionen Euro erwirtschaftet haben. Rund 100 unserer Mitarbeiter werden voraussichtlich bereits im Dezember von der Zwei- zur Drei-Schicht-Arbeit übergehen", legte Betriebsleiter Jan-Peter Höhne dar, der diese Entwicklung vor allem auf eine verstärkte Vertriebstätigkeit seit Beginn der Krise zurückführt. "Bereits jetzt ist die Auslastung bis Mitte 2011 gesichert. Damit könnte das kommende Jahr einen neuen Umsatzrekord bringen." Schon jetzt seien für 2011 von Maschinen-, Landmaschinen- und Baumaschinenbaufirmen Systemkomponenten im Umfang von drei Millionen Euro geordert worden. Das Niederschmiedeberger Unternehmen hat inzwischen ein Luxusproblem: "Wenn wir noch mehr Mitarbeiter hätten, könnten wir noch mehr schaffen", sagte der Betriebsleiter. "Wir suchen händeringend nach CNC-Fachkräften und Schweißern."
Die Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur, durch deren Vermittlung bald fünf neue Mitarbeiter eingestellt würden, soll mit dem Ziel der langfristigen Qualifizierung neuer Beschäftigter fortgesetzt werden. Die Anzahl der derzeit zwölf Zeitarbeiter werde in der nächsten Woche um weitere zehn aufgestockt. "Unser Ziel jedoch sind Festeinstellungen", betonte Jan-Peter Höhne. Im kommenden Jahr will der Betrieb zudem die Anzahl seiner Ausbildungsplätze verdoppeln. 20 Jugendliche sollen eine Lehre zur CNC-Fachkraft, zum Schweißer oder Lackierer beginnen.
Aufgrund der besseren Auftragslage wird die Firma Purkart, die seit dem Jahr 2000 in
Niederschmiedeberg mehr als 14 Millionen Euro investiert hat, ihre Anlagetätigkeit in diesem Jahr in bisher nicht geplantem Umfang fortsetzen. Mehr als 1,3 Millionen Euro sollen in neue CNC- und Robotertechnik sowie die weitere Automatisierung der Produktion fließen. "Die Aufträge sind ausgelöst. Der erste Roboter wird Mitte November seine Arbeit aufnehmen", stellte der Betriebsleiter in Aussicht. Und nicht nur das. Jan-Peter Höhne kündigte zum 1. Januar kommenden Jahres eine "überdurchschnittliche" Lohnerhöhung an: "Diese wird zum Teil bis zu zehn Prozent betragen." Quelle: Freie Presse, Ausgabe Annaberger Zeitung, 16.10.2010