TU Bergakademie Freiberg knackt selbst die härtesten Nüsse
Vor allem bei der industriellen Verarbeitung von Nüssen gibt es oft noch sehr viel Ausschussware. Grund dafür sind meist die Walzenbrecher, die nicht nur die Nussschale, sondern auch deren weichen, empfindlichen Nusskern zerdrücken. Nur etwa 50 Prozent der Nusskerne bleiben heil. „Das muss sich ändern!“, sagt Prof. Matthias Kröger vom Institut für Maschinenelemente, Konstruktion und Fertigung und hat eine neue, innovative Nussknacktechnik entwickelt. Diese wurde inzwischen patentiert.
„Nach eineinhalb Jahren Entwicklungszeit ist es mir zusammen mit zahlreichen Studierenden gelungen, einen Prototypen zu bauen. Dabei verwenden wir anstelle des bisherigen Walzens eine Spalttechnik und kombinieren diese mit einem kontinuierlichen Prozess anstatt des einzelnen Nussknackens wie beim Haushaltsnussknacker daheim“, erklärt Prof. Kröger.
Die Nussknackmaschine wurde bereits in einem der wichtigsten Macadamia anbauenden Länder – nämlich Kenia – gemeinsam mit der Taita Taveta University in Voi erprobt. Und das Potenzial ist groß: „In ersten Versuchen blieben bereits 80 Prozent der Nüsse heil. Das macht die Nussknackmaschine ökonomisch wie ökologisch sowohl für private Kleinnutzer und für Kleinbetriebe bis 1 Tonne pro Jahr als auch für die großindustrielle Anwendungen hochinteressant“, so Prof. Kröger.
Für die nächste Erntesaison in Kenia ist eine industrielle Erprobung bei einem der Nussverarbeiter in Kenia geplant. Dort werden täglich viele Tonnen Macadamianüsse verarbeitet.
Zeitgleich erfolgt an der TU Bergakademie Freiberg die Weiterentwicklung der Maschine, um die Handhabung, Wartung und Lebensdauer noch zu verbessern. Bereits jetzt sind alle Schrauben der Maschine gleichlang und vom selben Typ, damit sie auch in Entwicklungsländern einfach reparierbar sind.
Prof. Kröger stellt seinen Prototypen am 20. Dezember in seiner Weihnachtsvorlesung ab 11:45 Uhr im Karl-Kegel-Bau (Agricolastraße 1) erstmals der Öffentlichkeit vor.