Telemedizin-Forschungsvorhaben »NeuroESP« im Erzgebirge
Staatsministerin Barbara Klepsch hat einen Fördermittelbescheid in Höhe von insgesamt 1.410.256,18 Euro für das Telemedizin-Forschungsvorhaben »NeuroESP - Assistenzsystem zur Warnung vor epileptischen Anfällen« der Technischen Universität Dresden und der SIGMA Medizin-Technik GmbH, Gelenau im Erzgebirge aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) übergeben.
»Ziel der Staatsregierung ist es, Digitalisierung und Telemedizin zu fördern, um die medizinische Versorgung in Sachsen zukunftsfest zu gestalten«, sagt Frau Staatsministerin Barbara Klepsch anlässlich der Übergabe der Zuwendungsbescheide. »Der Freistaat Sachsen unterstützt innovative Forschungsvorhaben für eine Verbesserung der Patientenversorgung. Das geplante Assistenzsystem wird einen entscheidenden Beitrag zur besseren Behandlung von Epileptikern leisten und den Betroffenen ein Stück Lebensqualität zurückgeben.«
Die Förderung des Projektes unterstreicht die Schwerpunktsetzung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz (SMS) im Bereich Telemedizin, E-Health und technischer Assistenzsysteme.
Ziel des Forschungsvorhabens »NeuroESP« ist die Entwicklung eines mobilen Systems, das eine telemedizinische Überwachung und Behandlung von Epilepsiepatienten sowie eine zuverlässige Vorhersage epileptischer Anfälle ermöglichen soll.
Dafür sollen im Vorhaben neue, leistungsfähige Methoden zur Signalanalyse entwickelt, in ein EEG-Messsystem integriert und im klinischen Umfeld validiert werden. Parallel dazu ist die Entwicklung eines drahtlosen EEG-Headsets geplant, das die EEG-Signale über eine Funkverbindung an eine Empfängereinheit überträgt und den Patienten ein freies Bewegen ermöglicht.
Um ein besseres Monitoring der Patienten zu gewährleisten, sollen Konzepte und Methoden für eine telemedizinische Überwachung von Epileptikern erforscht werden. So soll untersucht werden, welche Daten und Merkmale vom Assistenzsystem an den behandelnden Arzt übertragen werden sollen, um eine bestmögliche telemedizinische Behandlung zu gewährleisten.
Der behandelnde Arzt soll trotz räumlicher Trennung in die Lage versetzt werden, seine Behandlung in Abhängigkeit von vorangegangenen oder bevorstehenden Anfällen anzupassen, den Patienten zu beraten oder eine gezielte Medikation zu empfehlen.
Ziel der mobilen, telemedizinischen Überwachung ist es, die Versorgung von Epileptikern entscheidend zu verbessern, damit die Betroffenen ein weitgehend normales Leben im Alltag führen können.
Im Erfolgsfall wird durch das Vorhaben der Grundstein für die zukünftige Entwicklung eines telemedizinischen Implantates für das menschliche Gehirn gelegt, mit dessen Hilfe eine Verminderung oder Unterdrückung der Anfallsausprägung durch elektrische Nervenstimulation möglich wird.