Tage der Industriekultur
Das Erzgebirge und Industriekultur – beide gehören als Teil der Industrieregion Chemnitz eng zusammen: Hier sind die meisten Industrieunternehmen in Sachsen angesiedelt. Die historische Präsenz der Industrie aus dem Bergbau heraus hat die Wirtschaft, Menschen und Landschaft der Montanregion Erzgebirge geprägt. Am Beispiel der Kernbranchen Metall, Textil und Elektrotechnik laden sieben Unternehmen der Region alle Interessierten ein, mit Blick auf die aktuelle Fertigung zu zeigen, was Industrie im Erzgebirge heute ausmacht.
Chemnitz/ Annaberg-Buchholz , 16.08.2017. Chemnitz feiert Industriekultur zwischen Vergangenheit und Zukunft – Frühschicht, Spätschicht und RAW-Festival zu den „Tagen der Industriekultur“. Es ist bereits die achte Auflage des Events. An der Spätschicht öffnen erstmals auch 18 Unternehmen aus den Regionen Zwickau und Erzgebirge am Freitag zwischen 14 und 22 Uhr ihre Tore für Neugierige.
Aber was genau ist die Spätschicht? Das Dröhnen der Maschinen in den Ohren, die Hitze der Gießerei auf der Haut, die spannenden Innovationen vor Augen – die Faszination einer laufenden Produktion und der rege Geschäftsbetrieb in den Unternehmen der Region bleibt üblicherweise vielen verborgen. Nicht so zur Spätschicht! Hier erhalten die vorab angemeldeten Besucher exklusive Einblicke in die tägliche Arbeit von innovativen und erfolgreichen Unternehmen.
„Es ist schön, dass es uns in diesem Jahr mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH und der Tourismusregion Zwickau gelungen ist, die Veranstaltung über die Grenzen der Stadt wachsen zu lassen und damit in Chemnitz und der Region die lebendige und vorwärtsgewandte Industriekultur zu präsentieren.“ sagt Sören Uhle, Geschäftsführer der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH.
Sieben Unternehmen aus dem Erzgebirge öffnen Türen und Tore
Zu den größten und modernsten Werkzeugbaubetrieben in Europa gehört die AWEBA Group. Das Unternehmen agiert weltweit und ist in der Produktentwicklung, der Herstellung von Werkzeugen und Vorrichtungen sowie der Instandhaltung, Reparatur und Ersatzteilversorgung aktiv. Von 14:00 bis 19:00 Uhr werden stündlich Führungen für maximal 10 Teilnehmer im Werk auf der Damaschkestraße 7 in Aue angeboten.
An historischem Standort, dem ehemaligen MZ-Werk Hohndorf, Alte Marienberger Straße, ist die Klädtke Metallverarbeitung GmbH im Bereich Maschinen-, Sondermaschinen- und Anlagenbau aktiv. 80 Mitarbeiter fertigen komplexe Baugruppen u.a. für den Bahn- und Waggonbau. Die Gäste erwarten ab 16:00 Uhr Führungen, die einen Einblick in die hochmoderne Laser-Rohr- und Blechbearbeitung, die CNC-gesteuerte Zerspanung, eine große Schweißabteilung sowie Lackierung und Montage geben.
Die Nickelhütte Aue wurde bereits 1635 als Blaufarbenwerk zur Herstellung von blauen mineralischen Kobaltfarben gegründet und ist heute weltweit führend in der Verwertung von Nickel-, Kupfer- und Kobalt-Katalysatoren aus der Erdöl-, Erdgas- sowie der Chemieindustrie. Ein Blick hinter die hochkomplexe Wiederaufbereitung der Metalle geben stündliche Führungen von 15:00 bis 19:00 Uhr. Voraussetzung ist festes Schuhwerk und ein Mindestalter von 14 Jahren.
Beim Hersteller hochwertiger Spezial-Vliesstoffe, Norafin in Mildenau, entstehen Textilien, die Strom leiten können, textile Tapeten oder extrem feuerbeständige Stoffe. Bedient werden industrielle Märkte im Bereich der Filtration, der Funktionsbekleidung, der Medizin, der Automobil- sowie der Bauindustrie. Halbstündliche Führungen gibt es von 14:00 bis 21:00 Uhr im Gewerbegebiet Nord 3 von Mildenau.
Die MICAS AG steht für intelligente Sensor- und Elektronikprodukte für die Gebäudetechnik in den Bereichen Wasser, Licht und IoT (Internet of Things). Wie MICAS hochfunktionelle Steuerungen entwickelt und produziert und was den Betrieb so familienfreundlich macht, erfahren Besucher bei einer der drei angebotenen Führungen um 16:00, 17:30 und 19:00 Uhr am Turleyring 18-22 in Oelsnitz . Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen begrenzt.
Die Curt Bauer GmbH stellt seit 135 Jahren hochwertige Textilien her. Die Produktion der Jacquardweberei und Veredlung der hochwertigen Stoffe sind das Spezialgebiet. Die Produkte werden in die ganze Welt exportiert. Technische Textilien für den Automobilbereich sowie für Dämmung und Bekleidungsdamaste ergänzen das Angebot. Einen Blick auf die Stoffe und deren Herstellung bekommen Gäste in der Bahnhofstraße 16 in Aue von 16:00 bis 19:00 Uhr bei 60-minütigen Führungen mit bis zu 15 Teilnehmern.
Das bereits 1526 erstmals erwähnte Auerhammer Metallwerk ist ein international erfolgreicher Produzent von plattierten Werkstoffen, Thermobimetallbändern, Metallbändern und Metallischen Folien. Aus diesen Werkstoffen werden u.a. die Rohlinge für die Euromünzen geprägt. Wie die Legierungen und Metallbänder am Standort in Aue entstehen, wird von 15:00 bis 19:30 Uhr in 75-minütigen Führungen bei laufender Produktion erläutert. Die Gruppengröße ist auf 12 Teilnehmer begrenzt, festes Schuhwerk und ein Mindestalter von 16 Jahren sind Teilnahmevoraussetzung.
Die Anmeldung zu den Spätschicht-Führungen findet im Vorfeld bis spätestens Donnerstag, 21.09.2017, 12 Uhr unter www.wirtschaft-im-erzgebirge.de/industriekultur statt. Dort erhalten Sie auch alle Informationen zur Veranstaltung.
Der Blick hinter die Kulissen wird durch ein vielseitiges Rahmenprogramm, kulinarische Angebote, offenen Werksverkauf bei Curt Bauer und Norafin sowie interessante Informationen rund um das Thema Berufsausbildung ergänzt.
Hintergrundinformation Regionalmanagement Erzgebirge:
Das Regionalmanagement Erzgebirge versteht sich als Dienstleister und Berater, aber auch als Ideengeber und Promoter für die Region. Im Projekt „Erzgebirge 2020“ soll das Erzgebirge durch ein aktives Regional- und Standortmarketing als Wirtschaftsstandort und lebenswerte Region in Deutschland bekannt gemacht werden.