Sprengung für neues Erzbergwerk
Von Gabi Thieme
Bärenstein . Eine ohrenbetäubende Sprengung hat gestern Abend im Bärensteiner Ortsteil Niederschlag die Erschließung des ersten neuen Bergwerks im Erzgebirge seit Jahrzehnten eingeläutet. Die Erzgebirgische Fluss- und Schwerspatcompagnie Geos mit Sitz in Freiberg will ab 2012 jährlich 200.000 Tonnen Erz mit einem Fluss- und Schwerspatanteil von mehr als 50 Prozent abbauen. Der Abbau soll bis in 600 Meter Tiefe erfolgen. Das Unternehmen besitzt bereits seit 2008 eine entsprechende Genehmigung. Geos plant Investitionen in Höhe von rund zwölf Millionen Euro. Um Kredite von Banken zu bekommen, sei beim Freistaat eine Landesbürgschaft beantragt worden. Nach "Freie Presse"-Recherchen gibt es aus Dresden dafür positive Signale. Spat wird vor allem in der Chemieindustrie, in der Metallurgie und der Keramikindustrie eingesetzt.
Wie Gesellschafter Horst Richter gestern sagte, lagern zwischen Bärenstein und Fichtelberg rund 3,3 Millionen Tonnen Rohspat. Schon zu DDR-Zeiten habe es umfangreiche Erkundungen gegeben und sei das Vorkommen als Reservelagerstätte eingestuft gewesen. Vorerst sind in Niederschlag 15 Fachleute beschäftigt. Später sollen hier etwa 40 Bergleute arbeiten. Schon jetzt gebe es Hunderte Bewerbungen, sagte Richter. Zugleich versicherte er, dass man hauptsächlich Leute aus der Region beschäftigen wolle, auch für die nötigen Bauarbeiten. Die Feinaufbereitung des Erzes soll in der Nickelhütte Aue erfolgen.
Quelle: Freie Presse, Ausgabe Annaberger Zeitung, 29.09.2010