„Smart Rail Connectivity Campus“ kommt immer mehr ins Rollen
Die Technische Universität Chemnitz und die Stadt Annaberg-Buchholz wollen künftig ihre Zusammenarbeit in einem Modellprojekt mit europaweiten Alleinstellungsmerkmalen – dem Forschungscampus „Smart Rail Connectivity Campus“ (SRCC) – fortsetzen und weiter intensivieren. Dazu unterzeichneten der Oberbürgermeister der Stadt Annaberg-Buchholz, Rolf Schmidt , und der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Gerd Strohmeier, einen Kooperationsvertrag, der die seit 2018 bestehende Kooperationsrahmenvereinbarung ergänzt und konkretisiert. Ziel der bereits begonnenen Zusammenarbeit ist es, am Standort Annaberg-Buchholz dauerhaft einen international führenden Forschungs-, Entwicklungs- und Erprobungsstandort zu etablieren, an dem gemeinsam mit vielen weiteren Partnerinnen und Partnern einschließlich der DB und ihrer Tochterunternehmen zur digitalisierten, vernetzten, automatisierten und nachhaltigen Mobilität geforscht wird. So sollen Innovationen generiert werden, die auch einen erfolgreichen regionalen Wandel ermöglichen. Dies ist ganz im Sinne des Förderprogramms „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ des Bundesministeriums für Forschung und Bildung.
„Für unsere Region ist es enorm wichtig, der demografischen Entwicklung entgegenzuwirken, mehr junge Menschen für unsere Stadt als Lebens- und Arbeitsort zu begeistern und diese bei uns zu halten“, betonte Oberbürgermeister Rolf Schmidt. „Ganzheitliches Handeln statt nur Reden ist unser oberstes Gebot, um Annaberg-Buchholz für alle auch für die Zukunft attraktiv, lebens- und liebenswert zu gestalten sowie der Wirtschaft und deren Wachstum Chancen zu geben“, so Schmidt zum Gesamtvorhaben.
„Unserem Ziel, in Annaberg-Buchholz einen hochmodernen Forschungscampus mit internationalem Leuchtturmcharakter als Außenstelle der TU Chemnitz zu etablieren, sind wir innerhalb sehr kurzer Zeit deutlich näher gekommen. Deshalb war es auch erforderlich, unsere bereits seit 2018 bestehende Kooperationsrahmenvereinbarung mit der Stadt Annaberg-Buchholz zu ergänzen und zu konkretisieren. Ich danke der Stadt Annaberg-Buchholz wie auch allen weiteren Partnerinnen und Partnern sowie Unterstützerinnen und Unterstützern des SRCC, insbesondere dem Bund und dem Freistaat Sachsen, sehr herzlich für die gemeinsame Arbeit an diesem europaweit einzigartigen Projekt“, sagt Prof. Dr. Gerd Strohmeier, Rektor der TU Chemnitz. „Die Infrastruktur, die derzeit für den SRCC aufgebaut wird, eröffnet unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie den Projektpartnerinnen und -partnern aus der Wirtschaft europaweit einzigartige Potenziale zur Erforschung der digitalisierter Mobilität und deren Nutzung für den künftigen Schienenverkehr sowie für einen schnellen Know-how-Transfer in die Praxis“, fügt Prof. Dr. Uwe Götze, Prorektor für Transfer und Weiterbildung der TU Chemnitz, hinzu.
Im Rahmen der Kooperation und insbesondere des Programms „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ ist die TU Chemnitz verantwortlich für die Durchführung einer Reihe von Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprojekten – meist in Kooperation mit anderen Forschungseinrichtungen und Unternehmen und unter Einsatz der Forschungsinfrastruktur vor Ort. Die TU Chemnitz wird dafür künftig in Annaberg-Buchholz Arbeitsplätze für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schaffen. Zudem ist die Universität unter anderem für die Planung und Koordination des Aufbaus einer 5G-Forschungsinfrastruktur entlang der Teststrecke zwischen Annaberg-Buchholz und Schwarzenberg zuständig. Vorgesehen sind darüber hinaus der Bau einer Forschungshalle sowie die Ausrüstung eines Forschungszuges.
Die Stadt Annaberg-Buchholz verantwortet die Entwicklung des im Eigentum der Stadt stehenden Bahnhofsgebäudes mit vorgelagerter öffentlicher Infrastruktur zum zentralen Campusstandort, in dem die TU Chemnitz und die Netzwerkplattform – der Smart Rail Connectivity Campus e. V. – angesiedelt werden sollen. In weiteren Bauabschnitten sollen ein Innovations- und Gründerzentrum als Teil des Standortclusters im Rahmen des „Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft“ und ein „Digitales Schulungszentrum“ der DB Netz AG dazukommen.
„Was im Jahr 2017 mit einer Vision und Projektidee für den Landeswettbewerb ‚Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen‘ begann, wird nun nach und nach zur Wirklichkeit. Endlich wird die Verwandlung des alten und desolaten Gebäudes am Unteren Bahnhof in Annaberg-Buchholz in einen Forschungs- und Entwicklungscampus für alle auch reell, sicht- und greifbar“, sagt Oberbürgermeister Rolf Schmidt. Bereits im Oktober 2021 konnte Richtfest am nördlichen Kopfbau gefeiert werden und die Baumaßnahmen und Fertigstellungen schreiten täglich voran. „Gemeinsam mit der TU Chemnitz und rund 150 weiteren Partnerinnen und Partnern ist eine sehr gute Aufstellung und Vernetzung gelungen. Die Vorstellung, hier bald eine universitäre Forschungseinrichtung in unserer Stadt mit Strahlkraft für die gesamte Region und für hoch qualifizierte Arbeitsplätze zu haben, wächst jeden Tag und mit jeder Fertigstellung ein Stückchen mehr“, fügt Bürgermeister Thomas Proksch hinzu. Von großer Bedeutung sei dies außerdem für die regionalen Automobilzulieferer, die Maschinen- und Anlagenbauer sowie Unternehmen aus der Digitalisierungsbranche, welche von diesem Vorhaben ebenfalls profitieren können.
Quelle: Pressemitteilung vom 8. Februar 2022, TU Chemnitz / Mario Steinebach