Siemens erweitert Standort in Zwönitz
Seitdem im März 1944 der Berliner Siemens-Betrieb "Wernerwerk für Meßtechnik" nach Zwönitz verlegt wurde, entwickelte sich die Stadt in den folgenden Jahrzehnten zu einem Technologiestandort. Aus dem Zwönitzer Siemens & Halske Werk wurde nach dem Krieg unter Zwangsverwaltung die sowjetische Aktiengesellschaft "Pribor" (Gerät) und letztlich das Meßgerätewerk Zwönitz (MWZ). Im Jahr 1984 zählte der Mitarbeiterstamm des MWZ 2.990 Beschäftigte. Zehn Jahre später ging nach 50 Jahren lokaler Industriegeschichte mit der Insolvenz der MWZ GmbH die Ära des einst größten Betriebes im Kreis Aue zu Ende. Dennoch blieb Zwönitz weiterhin ein Technologiestandort. Immer mehr Unternehmen ließen sich nach der Wende hier nieder oder gründeten sich neu. Seit 2007 ist auch die Siemens AG, damals in einem Joint Venture mit der Firma Krempel, hier in Zwönitz wieder präsent. Ab 2011 übernahm die Siemens AG zu einhundert Prozent die Firmenanteile. Der Standort mit bislang 1.700 Quadratmeter Produktionsfläche wurde um zusätzliche 500 Quadratmeter erweitert. Seitdem ist die daraus entstandene Siemens Insulation Center GmbH & Co. KG (SICE) Arbeitgeber für etwa 90 Mitarbeiter. In Zwönitz fertigt Siemens Zellulose-Formteile für Transformatoren aller Leistungsklassen und Typen. Diese zählen neben einer Reihe anderer Bauteile zu den kritischen Komponenten im Transformatorenbau. Die Qualität der Zellulose-Formteile bestimmt die Lebensdauer der Anlagen maßgeblich. Nach wie vor ist die Krempel-Group mit ihrem Werk in Zwönitz ein zuverlässiger Lieferant und Geschäftspartner. Eine Zusammenarbeit, die in Verbindung mit dem innerbetrieblichen Know-how der SICE, ein hohes Maß an Qualität hervorbringt. Dadurch hat sich das Unternehmen zum Qualitätsführer in seiner Branche entwickelt. Am vorletzten Montag, dem 30. Mai 2016, bekräftigte das Unternehmen seinen Erfolgskurs mit der Grundsteinlegung einer neuen Produktionshalle. Gleichzeitig ist dies ein klares Bekenntnis zum Standort Zwönitz und zu den meist hier ansässigen Mitarbeitern. Dies unterstrich auch Timo Michel, Geschäftsführer (CEO) der SICE in seiner Ansprache zu Beginn der Grundsteinlegung, zu der er neben seiner Belegschaft auch einen großen Teil der wichtigsten Kunden, den Landrat des Erzgebirgskreises Frank Vogel , Bürgermeister Wolfgang Triebert und die Geschäftsführerin (CEO) der Business Unit Transformatoren der Siemens AG, Frau Dr. Beatrix Natter begrüßen durfte. Er zeichnete die Entwicklung des Unternehmens in drei Kapiteln nach, deren Aktuellstes der Neubau der 1.500 Quadratmeter großen Produktionshalle ist. Mit dem Neubau werden sich nicht nur die Produktions- und Arbeitsbedingungen für die jetzigen Mitarbeiter deutlich verbessern. Es werden auch zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. So soll die magische Grenze von 100 Mitarbeiern dank der neuen Halle bald erreicht und deutlich überschritten werden. Somit reiht sich Siemens unter die größten Arbeitgeber in Zwönitz ein. Die Investition in den Neubau, der mit insgesamt 3,5 Mio. Euro veranschlagt ist, ist für Timo Michel gleichfalls eine Investition in die Zukunft des Standortes sowie in die Zukunft der Mitarbeiter und ihrer Familien. "Der Neubau soll ein sichtbares Zeichen an die Region setzen. Die SICE bekennt sich zum Standort Zwönitz im Erzgebirge , mit seiner hochwettbewerbsfähigen, mittelstandsgeprägten Unternehmensstruktur", so Michel. "Ich werde oftmals etwas belächelt, wenn ich erzähle, dass unser Unternehmensstandort in Zwönitz im Erzgebirge ist. Wenn ich dann aber erwähne, welche Firmen und welches Know-how hier angesiedelt sind, dann herrscht Erstaunen. Bewunderung folgt dann meistens, wenn ich erzähle, dass der Erzgebirgskreis regelmäßig mit dem Kreis Zwickau im Wettbewerb steht, wer die geringste Arbeitslosenquote in ganz Sachsen innehat", fügt er mit erkennbarem Stolz an. Die Ehre die Grundsteinlegung auszuführen hatte Frau Dr. Beatrix Natter, zu deren Zuständigkeitsbereich auch das Siemens Insulation Center Europe gehört. Mit drei zünftigen Schlägen gab sie als Bauherrin die nun folgenden Arbeiten zur Errichtung der Produktionshalle frei. Bis Oktober 2016 soll der Bau in die Höhe wachsen. Läuft alles nach Plan, wird der Erweiterungsbau noch in diesem Jahr in Betrieb genommen. Quelle: zwoenitz.de, vom 08.06.2016