Schüler erhalten Einblicke in die Arbeit eines Altenpflegers

Über 20 Jugendliche aus der Region kamen zum Tag des offenen Unternehmens in das Seniorenzentrum "Haus Lauckner".

VON DENISE MÄRKISCH

MARIENBERG - Im Zuge der Berufsorientierung öffneten in dieser Woche viele Unternehmen ihre Türen. Am Mittwoch war es auch im Marienberger Seniorenzentrum "Haus Lauckner" soweit. "Der Fachkräftemangel wird in den nächsten Jahren immer akuter werden, daher stellen wir jungen Menschen gern einen Ausbildungsplatz zur Verfügung", erklärte Heimleiterin Barbara Lauckner Kempf. Zur Zeit bildet das Unternehmen zehn Lehrlinge aus.

Bei der Vorstellung des Pflegeberufes wurde kein Blatt vor dem Mund genommen. "Die Auszubildenden müssen wissen, worauf sie sich einlassen", sagte Barbara Lauckner Kempf. In einer kurzen Präsentation konnten die Schüler einen Eindruck von der Aufgabenvielfalt erhalten. So erfuhren die Mädchen und Jungen, dass ein Altenpfleger nicht nur für die körperlichen Belange seiner Patienten zuständig ist. Ebenso gehört die Hauswirtschaft und zum Teil auch die Psychologie zum Berufsbild. "Das Gespräch ist besonders wichtig, denn Menschen die nicht mehr sprechen, werden krank", erklärte Altenpflegerin Ramona Rebentisch den Anwesenden. Auch das Thema Tod wurde behandelt. "Damit müssen sich die Lehrlinge auseinandersetzen und lernen, damit umzugehen", erklärte Rebentisch im sanften Ton.

Nach der Einführung folgte ein Rundgang durch die Einrichtung. Zunächst führte viele der Weg in den stationären Bereich. Dort leben 70 Heimbewohner in drei Wohnbereichen. Auf dem Weg erzählte die Heimleiterin über den Alltag der Bewohner, die Besonderheiten der Einrichtung, wie beispielsweise die hauseigene Küche und Wäscherei, und zeigte den Schülern, wie mit Ergotherapie und kleinen Spielen die Frauen und Männer beweglich und fit gehalten werden sollen. Begeistert zeigte sich nach dem Rundgang Maria Hofmann: "Ich stelle mir den Beruf spannend vor. Nur die Arbeitszeiten stören mich ein bisschen", erzählte die 13-Jährige aus Hutha. Gearbeitet wird im Schichtsystem und natürlich auch an Wochenende und Feiertagen. Freundin Anna Keilig aus Olbernhau war ebenfalls nicht abgeschreckt. "Meine Mutti war mal Ergotherapeutin und da wollte ich wissen, was sie so gemacht hat. Ich kann mir gut vorstellen, mit älteren Menschen zu arbeiten", sagte die 14-Jährige.

Die Ausbildung zum Altenpfleger dauert drei Jahre und beinhaltet Theorie- und Praxisblöcke. Am besten sei es, wenn die Schüler zuvor ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvierten. "Es ist ein sehr schwerer, aber gleichzeitig auch ein sehr schöner Beruf", sagte Barbara Lauckner Kempf zum Abschied. Quelle: Freie Presse, Ausgabe Marienberger Zeitung, 18.03.2011