Sanierungspreis der Stadt Freiberg 2010
Der Sanierungspreis der Stadt Freiberg 2010 bleibt erneut in der Freiberger Altstadt. Zum Tag des offenen Denkmals wird mit dem seit 1999 jährlich vergebenen Preis der Bauherr der Eigentumswohnanlage Kreuzgasse 1/3 geehrt. Die IPR GmbH Freiberg überzeugte die Jury mit ihrer Idee des Wohnens in einer ehemaligen Kirche. Damit wird der Sanierungspreis zum zehnten Mal an ein Gebäude der historischen Innenstadt vergeben, nur einmal erhielt diese Ehrung ein Gebäude eines anderen Stadtteiles.
Für den diesjährigen Freiberger Sanierungspreis, der bereits zum 12. Mal vergeben wird, waren drei Vorschläge zur Bewertung eingereicht worden. Dies waren zwar quantitativ weniger Vorschläge als in den Jahren zuvor, doch "ist die Qualität der damit verbundenen Sanierungen nicht hoch genug einzuschätzen", betont Bürgermeister Holger Reuter. "Die
Sanierungsleistungen schaffen ein Stück Freiberger Identität und tragen somit zur Bewahrung wichtiger Freiberger Baukultur bei."
Die Satzung zur Vergabe des Freiberger Sanierungspreises bietet die Grundlage der Bewertung der eingereichten Sanierungsobjekte. Danach sind die Art und Weise sowie der Umfang der Bewahrung der Altbausubstanz, die Qualität der architektonischen und städtebaulichen Gestaltung, die Übereinstimmung zwischen vorgesehener Nutzung und Gebäudesubstanz sowie das persönliche Engagement des Bauherren für das vorgeschlagene Objekt zu beurteilen.
"Es war auch in diesem Jahr nicht einfach, den Sanierungspreisträger zu bestimmen", erklärt Reuter als Vorsitzender der Jury. So sei mit der Sanierung der ehemaligen Bergschmiede Abrahamschacht am Schachtweg 14 ein bedeutendes bergbauhistorisches Kulturdenkmal erhalten worden, und auch die Sanierung der Petersstraße 46 habe große Bedeutung für die Gesamtansicht dieses Boulevards.
Dem Sanierungspreisträger 2010 sei es mit der Kreuzgasse 1/3 gelungen, unter Beibehaltung des äußeren Erscheinungsbildes der ehemaligen katholischen Kirche in der Kreuzgasse eine sehr ansprechende Eigentumswohnanlage zu etablieren. "Mit der Konzeption, Maisionettwohnungen einzurichten, war der Erhalt der großen Kirchenfenster möglich. Damit wird ein Wohnen in besonderem Flair ermöglicht", lobt Reuter. Letztendlich sei es diese Projektidee gewesen, die den Erhalt des äußeren Erscheinungsbildes des Gebäudekomplexes möglich machte und damit den Ausschlag für die Vergabe des Freiberger Sanierungspreises 2010 gab.
"Doch nicht nur die Sanierungspreisträger, sondern alle Sanierungsleistungen tragen wesentlich zu ständigen Verschönerung unserer historischen Altstadt bei. So möchte ich allen, die Mut und Initiative aufgebracht haben, bedeutende städtische Bausubstanz zu sanieren, danken. Unsere Aufforderung ergeht an all jene, die sich derzeit noch in der Entscheidungsphase befinden, Mut zu fassen und sich für die Sanierung eines Hauses in unserer schönen Stadt Freiberg zu entscheiden."
Voraussetzung für die Vergabe des Sanierungspreises ist, dass das Grundstück fertig gestellt ist und der Abschluss der Bauarbeiten nicht länger als fünf Jahre zurückliegt. Ein Objekt darf nicht öfter als zweimal vorgeschlagen werden. Ausgelobt wird der seit 1999 jährlich vergebene Preis durch die Stadt Freiberg gemeinsam mit der Deutschen Bank Privat- und Geschäftskunden AG Investment & FinanzCenter Freiberg. Er ist mit 1.500 Euro dotiert. Das Siegerobjekt wird jeweils durch eine Plakette aus Freiberger Porzellan als Preisträgerhaus ausgewiesen. Der Sanierungspreis wird alljährlich zum Tag des offenen Denkmals vergeben. So auch in diesem Jahr: am 12. September, 14 Uhr. Dann kann das Haus auch besichtigt werden.
Bisherige Preisträger:
1999 Tobias Neubert für sein Bürgerhaus Pfarrgasse 20
2000 Claus-Dieter Haupt für sein Bürgerhaus Pfarrgasse 22
2001 Petra Bergmann Welp für ihr Bürgerhaus Wasserturmstraße 34
2002 Eigentümergemeinschaft für die Kreuzgasse 7
2003 Eva-Maria und Lothar Pirl für ihr Wohnhaus Petriplatz 9
2004 Chemnitzer Verlag und Druck GmbH&Co.KG für Obermarkt 11/12 und
Kirchgässchen 1
2005 Rüdiger Grimm für sein Wohnhaus Donatsgasse 13
2006 Matthias Schulz für sein Wohnhaus Moritzstraße 5
2007 Heiko Dietrich für sein Wohnhaus Domgasse 1/3
2008 Beteiligungsgesellschaft GmbH und Co.KG für das Wohn- und
Geschäftshaus Lessingstr. 53 (ehemaliges Hospitalgut)
2009 Hans-Dieter Lutz und Magdalena Lutz-Hensel für ihr Bürgerhaus
Pfarrgasse 33
Die Jury:
Zur Jury gehören der erste Bürgermeister als Vorsitzender, der Leiter der Deutschen Bank Freiberg als stellvertretender Vorsitzender, die Leiterin des Stadtentwicklungsamtes, die Leiterin der Unteren Denkmalschutzbehörde, ein Mitglied des Ausschusses für Technik und Umwelt, ein Mitglied des Kulturausschusses des Stadtrates und ein Vertreter des Freiberger Altertumsvereins.