Regionalmanager wollen stärker zusammenarbeiten

Treffen von Experten aus Bayern und Sachsen - Künftige Finanzierung diskutiert

Von Christoph Ulrich

Annaberg-Buchholz . Regionalmanager aus Bayern und Sachsen wollen ihre bereits bestehenden Netzwerke ausbauen und verstärkt über die Landesgrenzen hinweg zusammenarbeiten. Das war der Tenor einer zweitägigen Fachtagung im erzgebirgischen Annaberg-Buchholz, bei der rund 50 Regionalmanager beider Bundesländer sowie Vertreter von Planungsverbänden, Wirtschaftsförderungen und Ministerien zusammentrafen.

Ein zentrales Thema der Konferenz waren Zukunftsstrategien für die künftige Finanzierung von Regionalmanagement. "Die Finanzierung aus öffentlichen Budgets wird immer schwieriger", sagte Matthias Lißke , Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH . Öffentliche Zuschüsse könnten nur noch als Basisfinanzierung genutzt werden. Es müsste zunehmend eine Finanzierung aus der Wirtschaft heraus gelingen. Lißke zeigte sich optimistisch, dass eine regionale Eigenfinanzierung mithilfe von Sponsoren aus der Wirtschaft gelingen könne. "Wenn die Unternehmen merken, dass sie durch das Regionalmanagement einen Mehrwert erhalten, sind sie auch offen für eigene Leistungen", sagte Lißke am Rande der Konferenz. Ideen zur engen Zusammenarbeit mit Unternehmen waren deshalb ein Schwerpunkt des Treffens. Peter Kronenberger, Referent im sächsischen Wirtschaftsministerium, versicherte, dass in den nächsten drei Jahren die weitere Förderung des Regionalmanagements über die so genannte GA-Förderung vorgesehen sei.

Erfahrungen ausgetauscht wurden auch über neue Entwicklungen im Regional- und Standortmarketing. Lißke stellte dabei die neuesten Projekte des Regionalmanagements Erzgebirge vor. Das Erzgebirge will mit einem bis zum Jahr 2020 vorgesehenem Programm den Imagewandel zu einer modernen Industrieregion vollziehen. Eine Aufgabe, die nach Ansicht von Lißke vor allem Durchhaltewillen und personelle Kontinuität erfordert. In der Wirtschaft müsse langfristig Vertrauen aufgebaut werden. "Die Nussknacker holen mich immer wieder ein", beschrieb der Wirtschaftsförderer die Schwierigkeit, dem Erzgebirge ein neues Image zu verpassen.

 

 

Quelle: Freie Presse, Ausgabe Annaberger Zeitung, 02.10.2010