Purkart erhält Energiepass

Der Großrückerswalder Betrieb ist für seine innovative Abwärmenutzung geehrt worden.

VON MARTINA BRANDENBURG

GROSSRÜCKERSWALDE - Die Purkart Systemkomponenten GmbH & Co KG hat für ihre innovative Abwärmenutzung in Verbindung mit Kühlprozessen den sächsischen Gewerbeenergiepass erhalten. Das Großrückerswalder Unternehmen ist damit einer von 67 Betrieben, die im Besitz dieses Zertifikats sind. Es wird von der Sächsischen Energieagentur Saena, einem unabhängigen Kompetenz- und Beratungszentrum für erneuerbare Energien, zukunftsträchtige Energieversorgung und Energieeffizienz im Besitz des Freistaates und der Sächsischen Aufbaubank, vergeben.

Der Pass zertifiziert eine umfangreiche Anlage zur Energierückgewinnung. Eine zentrale Wärmepumpe nutzt die Abwärme von drei Flachbettlasern für Phosphatierungs- und Entfettungsprozesse. Der kalte Rücklauf dient wiederum der Laserkühlung. Zudem gewinnen Wärmetauscher an Einbrennofen, Haftwassertrockner und Kompressoren Energie zurück. Auf diese Weise soll knapp ein Drittel des Erdgasverbrauchs eingespart werden.

Gesellschafter Mike Purkart hatte gute Gründe für die Investition in Höhe von gut einer halben Million Euro in die Wärmerückgewinnung der Produktionsprozesse: "In der metallverarbeitenden Branche bewegt sich die Umsatzrendite bei zwei bis fünf Prozent. Da lohnt es sich, auch einmal mehr in die Energieeffizienz zu investieren. Hier liegt die Rendite deutlich im zweistelligen Bereich." Das Vorhaben wurde zu 30 Prozent mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (Efre) bezuschusst. Eine Förderung, die zügig ausgereicht wurde, betont Projektleiter Sebastian Meyer.

Dass sich die hohen Aufwendungen bestenfalls erst in fünf Jahren rechnen, sieht Gesellschafter Mike Purkart gelassen: "Für mich sind die Energiekosten Chefsache. Wer glaubt, dass sich Investitionen zur Kostensenkung schon nach ein bis zwei Jahren rechnen müssen, unterschätzt die Langzeitwirkung." Die Lebensdauer der Technik liege bei 15 bis 20 Jahren.

Etwa ein Jahr lang haben die Planungs- und Vorbereitungsarbeiten in Anspruch genommen, ein weiteres Jahr der Aufbau der Anlage, mit der momentan rund 20 Prozent Erdgas eingespart werden. "In den kommenden Monaten werden wir die Prozessabläufe optimieren", sagt der Projektleiter. Zum Jahresende soll dann das maximale Einsparvolumen von etwa 30 Prozent erreicht sein. Quelle: Freie Presse, Ausgabe Zschopauer Zeitung, 09.04.2011