Niedrigste Arbeitslosenquote jetzt in Zschopau
Mit 7,6 Prozent sowie 1412 Frauen und Männern ohne Job weist die Region erstmals die niedrigsten Zahlen im gesamten Erzgebirgskreis aus.
VON MARTINA BRANDENBURG
ZSCHOPAU : Die Beschäftigungssituation im Erzgebirge hat sich auch im vergangenen Monat positiv entwickelt. Mit einer Erwerbslosenquote von 9,4 Prozent wurde erstmals die Zehn-Prozent-Marke geknackt. Mit einer Quote von 7,6 Prozent sowie 1412 Frauen und Männern ohne Job verzeichnete die Region Zschopau im Mai den stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeit und nunmehr auch die geringsten Werte der insgesamt sechs Geschäftsstellen der Arbeitsagentur Annaberg. Das betrifft sowohl die Entwicklung zum Vormonat als auch zum Mai 2010.
Im vergangenen Monat waren in der Region Zschopau damit nur noch halb so viele Menschen ohne feste Tätigkeit als vor vier Jahren. Im Mai 2007 sind 2817 Frauen und Männer auf der Suche nach einem Job gewesen. Das entsprach einer Quote von 13,9 Prozent. Seitdem sind die Zahlen im Zschopauer Raum mit rund 50 Prozent stärker rückläufig als im gesamten Agenturbezirk, dessen Schnitt bei 42 Prozent liegt, bestätigte Michaela Barthel, Pressesprecherin der Arbeitsagentur.
Die Gründe dafür sieht die Sprecherin beispielsweise im enormen Stellenzuwachs in der Zschopauer Region seit Jahresbeginn um 46,3 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dieser ist vor allem im Bauhaupt- und Baunebengewerbe, im verarbeitenden, Elektro- und Metallgewerbe, in den Bereichen Gesundheit und Soziales sowie der Gastronomie zu verzeichnen gewesen. Zudem profitierten die Zschopauer aufgrund der Nähe zu Chemnitz als Tagespendler auch vom Aufschwung in anderen Regionen.
Nicht nur im Bereich Zschopau, sondern auch den anderen Regionen registriert die Agentur aufgrund sinkender Meldungen neuer Arbeitsloser, dass Fachleute stärker in den Betrieben gehalten werden. Der demografische Effekt - weniger Schulabgänger - zeige sich zudem deutlich in der geringer werdenden Jugendarbeitslosigkeit. Diese war im Mai stärker rückläufig als die Gesamtarbeitslosigkeit. Im Agenturbezirk Annaberg sind im Mai 1262 Frauen und Männer unter 25 Jahren auf Jobsuche gewesen - rund elf Prozent weniger als im April sowie rund ein Drittel weniger als noch vor einem Jahr. Ein weitere Aspekt für den Wandel auf dem Arbeitsmarkt sei die im Vergleich zu den Vorjahren geringere Unterbeschäftigung. Die Quote der Registrierten, die ohne Job sind, aber nicht als arbeitslos gelten, weil sie beispielsweise an Arbeitsmarktmaßnahmen,
Arbeitsgelegenheiten oder beruflicher Weiterbildung teilnehmen, Gründungszuschüsse in Anspruch nehmen oder sich in Altersteilzeit befinden, liegt ebenfalls deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. "Der erste Arbeitsmarkt ist aufnahmefähig", bekräftigte Michaela
Barthel. Quelle: Freie Presse, Ausgabe Zschopauer Zeitung, 22.06.2011