Neue Aufträge garantiert mit Sicherheit
VON GUDRUN MÜLLER
GRÜNHAINICHEN - Eine komplette Sicherheitszugangsanlage für die deutsche Botschaft
in Stockholm war mit einem Volumen von 400.000 Euro einer der größten Einzelaufträge
des Unternehmens Zabag Anlagen-Technik GmbH in diesem Jahr, betont Geschäftsführer Michael Simon . Und es ist ein Auftrag mit Folgen: eine weitere Botschaft in der schwedischen Hauptstadt soll von der Zabag mit einer vergleichbaren Hochsicherheitsanlage ausgerüstet werden. Im Auftragsbuch steht ebenso eine ähnliche Anlage für die deutsche Botschaft in Addis Abeba und für die Botschaft Singapurs in Berlin.
Acht neue Mitarbeiter im Werk II
Der Markt für Hochsicherheitstechnik sowie Objektschutz wächst weiter, sagt Simon. Das
sei aber nicht das ganze Jahr hinweg so gewesen. Denn auch die Zabag hat im Frühjahr
noch die Auswirkungen der Wirtschaftskrise zu spüren bekommen - zu Jahresbeginn war
Kurzarbeit erforderlich. "Aus diesem Grund werden wir nicht ganz an die Umsätze der
vergangenen Jahre anknüpfen können", so Simon. Diese lagen bei über sechs Millionen
Euro.
Acht Mitarbeiter hat die Zabag inzwischen am neuen Standort Clausnitz eingestellt. Dort
wurden die "reizvollen Kapazitäten auf hohem technischen Niveau" der Firma Terex
Deutschland GmbH übernommen, die den Standort in einem Ortsteil von Rechenberg-
Bienenmühle 2009 aufgegeben hat. Für 2011 wird die Einstellung von weiteren
Mitarbeitern angestrebt. Langfristig sieht Simon mehr als 40 Beschäftigte im Werk II in
Mittelsachsen.
Die Zabag will künftig an dem Standort ins Gebäude und in neue Maschinen wie
beispielsweise eine Laserschneidanlage investieren. Das geplante Volumen soll sich
mittelfristig auf 600.000 bis 800.000 Euro belaufen. Auch am Standort Grünhainichen
wurde in diesem Jahr investiert: 65.000 Euro in eine dreidimensionale
Konstruktionssoftware für die eigene Konstruktionsabteilung.
Im November wurde das Unternehmen erneut nach der Qualitätsmanagementnorm "Iso
9001 2008" zertifiziert. Zudem stelle sich die Zabag regelmäßig zusätzlichen, speziellen
Prüfungen und Zertifizierungen. In Zukunft will das Unternehmen neben der Betreuung
der Kunden in Deutschland die internationalen Kooperationen aufbauen. So wurde
beispielsweise ein umfangreiches Sicherheitsangebot für eine Kraftwerksanlage in Finnland erarbeitet. Erst im November habe es eine Präsentation des Unternehmens vor einer Auswahlkommission des russischen Energiekonzerns Gazprom gegeben. Daraus
resultierend werde gegenwärtig ein Sicherheitskonzept für ein großes Projekt in der Nähe
von Kaliningrad erstellt.
Tore mit Sonnenstrom gespeist
Punkten will das Unternehmen auch mit durchbruchsicheren Schranken, die selbst für
größere Fahrzeuge unüberwindbar sind, sowie mit Schnelllauf-Falttoren. Diese lassen sich so flink öffnen und schließen wie Schranken, bieten aber Personen keinen Durchschlupf. Auf der Messe Security in Essen konnte die Zabag zudem im Herbst eine Toranlage vorstellen, die per Sonnenstrom gespeist wird. "Auch wenn wir die Komponenten der Solartechnik von anderen Entwicklern beziehen, sind wir in dieser Zusammenstellung der bisher einzige Anbieter", betont Simon. Ein Pufferspeicher erlaube den Betrieb der Toranlage - egal, ob draußen die Sonne scheint oder Nacht herrscht.
Quelle: Freie Presse, Ausgabe Zschopauer Zeitung, 17.12.2010