Mit dem Blick eines Zugezogenen in der Natur unterwegs
Sven Kümmeritz wohnt seit 2016 in Neukirchen, erfüllte sich hier mit seiner Familie den Traum eines eigenen Hauses. Mit dem „frischen“ Blick für die ihm noch neue Umgebung fiel ihm bei vielen Ausflügen auf, dass es wenige ausgeschilderte Rad- und Wanderwege gibt. „Außerdem fehlen an vielen Stellen Sitzmöglichkeiten“, sagt er. Statt zu meckern entschied er sich für eine Bewerbung auf das Ehrenamt.
Das erste Ziel des 34jährigen ist es, demnächst Wegweiser aufzustellen. Diese sollen erklären, wie man mit dem Fahrrad oder zu Fuß gut in umliegende Orte kommt. Dafür suchte er sich bereits die passenden Routen heraus. Außerdem stellt er sich am Neukirchener Wald eine Übersichtstafel vor, auf der unterschiedliche Strecken aufgezeigt werden. Für seine Ideen hat er die Freizeitsportler im Fokus, die nicht nur digitale Apps nutzen, um sich in der Natur zurecht zu finden. Sitzgelegenheiten und Mülleimer für Wander- oder Radelpausen stehen auch auf seiner Vorschlagsliste, die er bei der Verwaltung einreicht, die anschließend über die mögliche Finanzierung entscheidet.
Zu den Aufgaben eines Ortswanderwegewartes gehört die Kontrolle der betreuten Routen. Dabei werden die Beschilderung und Begehbarkeit der markierten Wanderwege geprüft. Außerdem werden Mängel, zum Beispiel an Wegen, Markierungen, Wegweisern, Sitz- und Rastgelegenheiten, fotografiert und protokolliert. Zur Beseitigung der Schäden sowie Unfallgefahren erfolgt eine Meldung an den Bauhof. Leichtere Aufgaben wie die Reinigung von Wegweisern oder Infotafeln können vom Wegewart selbst wahrgenommen werden. Weiterhin erarbeitet er Vorschläge zu Veränderungen oder neuen Wanderwegen und hilft beim Aufbau von zum Beispiel Lehrpfaden.
Im Erzgebirgskreis gibt es 144 ehrenamtlich tätige Wegewarte, die sich um das ca. 4.500 km umfassende Wanderwegenetz kümmern. Wie für Sven Kümmeritz bedeutet dieser „Nebenjob“ in der Natur für die meisten einen Ausgleich im Alltag.