Meisterstück punktet mit Göttin Artemis
Noch steht es etwa 230 Kilometer entfernt in der Glasfachschule im bayrischen Zwiesel. Doch in einigen Wochen will Jennifer Sieber ihr Meisterstück nach Hause holen - in die Werkstatt der Glasschleiferei Sieber in Crottendorf, die ihr Vater Uwe leitet und in der sie schon als Kind mit aufgewachsen ist. Heute arbeitet sie selbst dort und will das Unternehmen später einmal weiterführen. Für ihre praktische Meisterprüfungsarbeit hat sie Artemis - die griechische Göttin des Waldes, der Jagd, des Mondes und der Geburt - als Motiv ausgewählt. Entstanden ist eine Bleiverglasung mit Glasmalerei, für deren Gestaltung sie nach einigen Vorbereitungen nur eine Woche Zeit hatte. "Das war wirklich knapp, es hätte nichts schiefgehen dürfen", sagt die 24-Jährige. Doch ihr Plan ging auf, das fertige Werk wurde mit einer 1 bewertet. Ein wichtiger Schritt hin auf dem Weg zur Glasveredlermeisterin.
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"Ein ein Meter breiter Schwibbogen war bisher der größte, den ich angefertigt habe. Er muss ja noch in den Ofen passen", erklärt die Glasveredlerin, die diesen Beruf von 2012 bis 2015 in der Fachrichtung Glasmalerei und Kunstverglasung gelernt hat. Sie schloss darin als beste Absolventin ihres Jahrgangs im Bereich der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz ab.
Heute arbeitet sie in der Außenstelle Bleiverglasung/Glasmalerei der Glasschleiferei Sieber, die an zwei Standorten in Crottendorf vertreten ist und zehn Beschäftigte hat.
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Quelle: Freie Presse vom 23.01.2020, Annett Honscha