Maschinen- und Anlagenbauer plant weiteren Geschäftsbereich
VON BABETTE ZAUMSEIL GROSSRÜCKERSWALDE - Das Geschäft läuft wieder gut bei der VSM GmbH Maschinen- und Anlagenbau in Großrückerswalde: Nach einem unter den Erwartungen liegenden Umsatz im Jahr 2009 von 1,8 Millionen Euro, Entlassungen und Kurzarbeit peilt Geschäftsführer Gunter Bindemann in diesem Jahr einen Umsatz von 2,1 Millionen Euro an, "und ich bin optimistisch, dass wir das schaffen".
Die Firma existiert seit 2001 und ist seit nunmehr zwei Jahren in einem neuen Gebäude untergebracht. Dort können unter anderem Maschinenkomponenten, Schaltschränke, Fräs- und Drehteile, Schweißteile und -komponenten sowie Baugruppen hergestellt werden. Gebaut werden jährlich rund 100 Folieneinschweißmaschinen für eine Firma bei Stuttgart. Schon seit 1996 existiert die heutige Maschinenbau Bindemann GmbH, die auf Aufbau, Demontage, Inbetriebnahme und Überholung von Verpackungsmaschinen sowie Transport-, Abfüll- und Palettieranlagen spezialisiert ist, von der Getränke-, Nahrungsmittel- und Automobil-, pharmazeutischen sowie Chemie- und Baustoffindustrie. Dieses Unternehmen leitet Bindemanns Sohn Björn, der Vater ist Gesellschafter. In beiden Firmen arbeiten insgesamt rund 80 Mitarbeiter.
"Ich bin optimistisch, dass wir das schaffen."
Gunter Bindemann Geschäftsführer
Die Unternehmen sind reine Dienstleister, und Bindemann will den Schritt gehen, eigene Produkte zu entwickeln und herzustellen. Ein Schritt, der nur zu unterstützen sei, sagte bei einem Besuch Henry Hasenpflug: "Es kann immer wieder einen Dienstleister geben, der etwas billiger anbietet." Der Staatssekretär aus dem Sächsischen Ministerium für Kunst und Wissenschaft war mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Günther Schneider im Erzgebirge unterwegs bei Firmen, die sich mit der Technologieförderung befassen.
Die Inbetriebnahme der neuen Halle war Bindemann zufolge der erste Schritt in die neue Richtung. Pläne für den zweiten, den Bau einer weiteren Halle und den Kauf von Lasertechnik, waren spruchreif, eine Firma für Lasertechnik bereits gegründet, "doch dann kam die Wirtschaftskrise". Die Banken wollten erst wieder entsprechende Zahlen sehen, ehe sie zahlten, sagt der Geschäftsführer.
Die Halle soll nach den Worten des Unternehmers 400.000 Euro, die Technik rund eine Million Euro kosten. Die Lasertechnik ist laut Bindemann ein wichtiger Faktor: Mit ihr könnten zum Beispiel Aufträge, die derzeit zum Teil fremdvergeben würden, ganz in Großrückerswalde erledigt werden. Auch eigene Entwicklungen können so auf kurzen Wegen getestet werden. Der Geschäftsführer vermag sich gut vorzustellen, etwa mit dem Fraunhofer-Institut zusammenzuarbeiten.
Ein Projekt, das derzeit bei der VSM GmbH läuft, ist der Test eines elektrischen Scherenhubtisches. Entwickelt hat ihn ein Mannheimer Ingenieurbüro. Die Produktion könnte als Joint Venture laufen, hofft Bindemann. Das Besondere an dem Hubtisch: Er funktioniere ohne Hydrauliköl und sei so etwa für die Lebensmittelindustrie interessant.
Quelle: Freie Presse, Ausgabe Annaberger Zeitung, 26.10.2011