Letztes Stündlein der BVO hat geschlagen
VON ANDREAS LUKSCH
ANNABERG-BUCHHOLZ - Das letzte Stündlein der BVO hat geschlagen: Stimmt der Kreistag zu, wird das Unternehmen künftig unter dem Namen Regionalverkehr Erzgebirge GmbH firmieren. "Bei der Verkehrsleistung, Erreichbarkeit und dem Service vor Ort bleibt für die Fahrgäste jedoch alles wie gewohnt", versichert Geschäftsführer Roland Richter. Schließlich werde das Unternehmen nicht tot gemacht, sondern lediglich die neue Identität nach außen hin unterstrichen. Mit der Fusion seien letztlich zwei unterschiedliche Unternehmen unter einen Hut zu bringen.
Neuen Namen selbst ausgedacht
"Den neuen Namen haben wir uns selbst ausgedacht", verrät Richter. "Bei der Umsetzung sind wir aber von einem Annaberger Werbestudio unterstützt worden." Dabei war einiges zu bedenken, schließlich sollten sich alle Beteiligten im neuen Schriftzug und Logo wiederfinden. So stehen das Erzgebirge für den Landkreis als alleiniger Gesellschafter, die Farben Grün und Blau für die beiden ehemaligen Busunternehmen und das Wort Regionalverkehr für den Unternehmenszweck.
Nach Beantragung beim Deutschen Patent- und Markenamt dürfte das neue Logo bereits Anfang April in der Öffentlichkeit auftauchen. Zunächst wird es den Schriftverkehr zieren. "Danach folgen Stück für Stück Außenfassaden, Haltestellen und Fahrzeuge", so Richter. Regional werden zudem sieben Busse mit einer markanten Außenwerbung auf die neue Firmierung verweisen. Die neue Farbenkombination soll jedoch nur bei Neukauf oder bei Blechreparaturen an alten Bussen zum Einsatz kommen. Ansonsten wird vorerst lediglich das neue Logo aufgeklebt. Und unter www.rve.de können per Mausklick Fahrpläne heruntergeladen, Umleitungsinformationen abgerufen, Fahrten reserviert, Angebote abgefordert und umfassende Informationen rund um das Unternehmen eingeholt werden. Unterm Strich wird das neue Logo laut Richter zirka 10.000 Euro kosten.
Fusion bringt Einsparungen
Mit der Umfirmierung des Unternehmens ist der Fusionsprozess allerdings noch nicht abgeschlossen. In den nächsten Wochen ziehen weitere Teile des Führungspersonals in den Hauptstandort Annaberg-Buchholz um. Die Optimierung der innerbetrieblichen Prozesse soll in diesem Jahr unterm Strich eine sechsstellige Summe an Einsparungen bringen. "Das ist dringend nötig", erläutert Richter unter Verweis auf die schlechter werdenden Rahmenbedingungen. "Kraftstoff und Betriebsmittel werden immer teurer, Zuschüsse vom Land gekürzt und die Bevölkerung nimmt schließlich auch ab", so Richter.
Schon jetzt reiche das Geld lediglich zum Neukauf von acht Bussen jährlich. Nötig wäre der Ersatz von mindestens 20 bis 25 Fahrzeugen. Mit dem Ausbau der Reparaturkapazitäten sollen deshalb alte Busse länger flott gehalten werden.
Das Unternehmen hat aktuell 646 Mitarbeiter, davon 37 Auszubildende. Pro Jahr befördert es 15 Millionen Fahrgäste. Dabei legen die Busse zirka 11,5 Millionen Kilometer zurück. Insgesamt werden von den Bussen 2450 Haltestellen angesteuert. Mit einem Jahresumsatz von etwa 35 Millionen Euro gehört das Unternehmen zu den größten im Erzgebirgskreis . Quelle: Freie Presse, Ausgabe Annaberger Zeitung, 24.03.2011