Kraftstation im Schiffscontainer liefert Sonnenstrom für Mali
Ein im Erzgebirge montiertes Solarsystem wird im afrikanischen Mali wertvolle Energie liefern. Das ist dringend nötig, um Einheimischen mehr Lebensqualität zu geben. Oberlungwitz/ Stollberg . Ein betagter Seecontainer erlebt jetzt seine zweite Karriere: Statt mit Konsumgütern über die Weltmeere zu schippern, beherbergt das 20 Fuß lange Eisenteil jetzt eine hochmoderne Energieanlage. Das 30-Tonnen-Behältnis wird als autarke Kraftstation demnächst in Mali lebenswichtigen Strom liefern. Der Oberlungwitzer Harald Leitl montiert die Anlage nach eigenen Plänen in seiner Firma Umweltcentrum Stollberg und bereitet sie für die Verschiffung zum Monatsende vor. "Die Sonne ist in Äquatornähe unbändiger Energielieferant, die zapfen wir mit unserem Solar-System an", gilt Harald Leitl als ein Spezialist für diese Anlagen und hat sich über Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht. "Diese ,Offgrid' genannte Insellösung bedarf keinerlei Energiezuführung von außen oder eines Motorantriebes mit herkömmlichen Kraftstoff", so der 59-Jährige. Während im Container Schaltschränke und Elektronik samt großer Bleigel-Akkus installiert sind, werden davor auf Freilandgestellen die Solar-Module aufgestellt. "Das sind 16 Stück, jedes 1,67 Meter mal einen Meter groß, die gleich mit im Container transportieren Teile sind einfach aufzustellen", sagt der gelernte Elektriker. "Die erzeugen eine Leistung von 30 Kilowatt in der Stunde, 230 Volt bei 50 Hertz. Ausreichend, um sechs Einfamilienhäuser zu versorgen." Quelle: Freie Presse vom 11.06.2016, Christof Heyden