Hohndorfer Metallbauer bringen Kulissen der Oper ins Rollen
Bis Weihnachten will das Unternehmen Klädtke Metallverarbeitung 250 Transportwagen für die Berliner Staatsoper fertig stellen. Wann diese zum Einsatz kommen, ist noch unklar.
Hohndorf. Mit dem Bau von 300 Bohrkernlagerboxen für das Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (Geomar) hat die Klädtke Metallverarbeitung im Frühjahr Handwerk und Wissenschaft verknüpft. Kurz vor Weihnachten schlägt das Hohndorfer Unternehmen nun den Bogen zur Kunst: Die Spezialisten für mechanische Fertigungen und komplexe Baugruppen produzieren zurzeit Transportwagen für die Deutsche Staatsoper Berlin. Damit werden später Theaterkulissen vom Lager zur Bühne und zurück gebracht und bis zur nächsten Aufführung verstaut, erklärt Personal- und Marketingleiterin Nadine Uhlig.
Der Auftrag sei erst vor wenigen Wochen ins Haus geflattert. 250 Transportwagen sollen bis Weihnachten in dem früheren MZ-Werk entstehen. Zum Einsatz dürften sie in absehbarer Zeit wohl nicht kommen. Denn das Opernhaus befindet sich seit Jahren im Umbau, der an den Bau des Berliner Flughafens erinnert: Kostenexplosion von 239 auf geschätzte 400 Millionen Euro, der ursprünglich für 2013 geplante Eröffnungstermin immer noch ungesichert. Medien haben darüber mehrfach berichtet.
Dennoch legen sich die Hohndorfer laut Uhlig ins Zeug, um die 4,5 Meter langen, 2,3 Meter breiten und 20 Zentimeter hohen Wagen pünktlich fertig zu stellen. Die Beschäftigten haben damit schon Erfahrungen. Denn 2013 galt es, einen ähnlichen Auftrag abzuarbeiten. Der aktuelle soll den Bedarf der 1742 eröffneten Berliner Spielstätte decken.
Geschäftsführer Dirk Klädtke spricht von einem anspruchsvollen Vorhaben: "Dieser Auftrag stellt uns vor einige logistische Herausforderungen." Allein zehn Kilometer Vierkantrohr mussten geordert und gelagert werden.
Quelle: Freie Presse vom 14.12.2016, Mike Baldauf