Höchstleistung bei jedem Wetter
Skifliegen auf Weltklasseniveau trotz schwankender Außentemperaturen. Ein innovatives Kühlsystem für Anlaufspuren von Skiflugschanzen macht es möglich. Dem Klimawandel zum Trotz Ob in Norwegen, Russland oder Japan: Weltweit sind Skisprunganlagen des Unternehmens Peter Riedel aus dem sächsischen Raschau im Einsatz. Doch dabei sollte es nicht bleiben. Dank der Unterstützung durch die „InnoPrämie“ konnte der Anbieter und Produzent von Spezialsporttechnik ein Konzept für ein gekühltes Anlaufspursystem für Skiflugschanzen entwickeln sowie ein besonders effektives Kühlleitungssystem. Das Besondere an der innovativen Technologie: Die flüssigkeitsbasierte Kühlanlage hält die Spur konstant bei minus 15 Grad, selbst wenn die Außentemperatur bei 15 bis 18 Grad liegt. „Das gewinnt vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung immer mehr an Bedeutung. Das Medieninteresse für solche Großveranstaltungen ist groß. Durch die damit verbundenen Werbeverträge ziehen wetterbedingte Absagen Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe nach sich, die Veranstalter ohne entsprechende Kühlsysteme nicht mehr leisten können“, erklärt Geschäftsführer Peter Riedel. Dank der Kühlung ist die erforderliche Eisqualität der Anlaufspur über die gesamte Länge eines Skiflugwettbewerbs garantiert. Feuertaufe am Kulm Zum Einsatz kam das System erstmals bei der Skiflug-Weltmeisterschaft im Jahr 2016 auf der Kulm-Skiflugschanze am Kulmkogel im österreichischen Bad Mitterndorf. Vor Beginn des Wettkampfs erfolgte die Umrüstung der Kult-Schanze. „Eine solche Skiflugschanze und dann auch noch an dieser Anlage – das war eine ganz neue Liga“, erinnert sich Riedel. Doch die Arbeit hat sich ausgezahlt. Mittlerweile hat die Peter Riedel GmbH fünf weitere Schanzen mit dem Kühlsystem „Made in Sachsen“ ausgestattet, darunter auch die größte Schanze der Welt im norwegischen Vikersund. Damit will man aber nicht nur die wetterunabhängige Nutzung sicherstellen, sondern auch das Verletzungsrisiko für die Sportlerinnen und Sportler minimieren, erklärt der Ingenieur: „Um einen sicheren Anlauf zu gewährleisten, muss die Spur die technologische Herausforderung meistern, qualitativ hochwertig zu sein und die Athletinnen und Athleten bei der Abfahrt zugleich nicht zu schnell werden zu lassen – trotz Top-Skiern und dem bestem Skiwachs.“ INFO Wissenschaftlicher Beitrag Für die technische Konstruktion des Kühlsystems sowie die Erarbeitung eines detaillierten Klimakonzepts arbeitete die Peter Riedel GmbH mit einem Meisterbetrieb für Heizung, Sanitär und Klima zusammen. Der Betrieb aus dem Erzgebirge verfügte bereits damals über umfangreiche Erfahrungen bei der Realisierung von Kühlsystemen für Skisprungschanzen. Die vorhandene Expertise konnte somit auf die Klasse der größeren Skiflugschanzen übertragen werden. Im Mittelpunkt der Konzeption stand die Erfüllung der spezifischen Anforderungen für eine umweltgerechte sowie energie- und kosteneffiziente Konstruktion des gekühlten Anlaufspursystems. Unternehmen Peter Riedel GmbH Straße des Friedens 15 | 08352 Raschau-Markersbach www.peter-riedel.info Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Broschüre "Ideen zum Leuchten bringen!"