Health+Watch und Ingenieurskunst aus dem Erzgebirge - gemeinsam gegen ansteckende Infekte
Zwei Unternehmen aus Sachsen haben für Veranstaltungen eine plausible Lösung gefunden. Ein Konzept, das auch für größere Personengruppen sichere Kontakte ermöglichen soll.
Für das zweistufige Pilotprojekt, das noch in dieser Woche starten wird, haben sich die Scharfensteiner Seiwo Technik und die Neumarker 4.0 Automation zusammengetan. Die Seiwo Technik hat sich seit ihrer Gründung vor 30 Jahren europaweit einen Namen als Ausstatter für Museen gemacht. „Die dabei erworbenen Kompetenzen haben uns dabei geholfen, im Frühjahr den PROTECT.CUBE zu entwickeln“, sagt Dr. Jan Wabst , Geschäftsführer des Unternehmens. Der PROTECT.CUBE ist ein modularer Raum, in dem UV-C-Licht und ein Luftfilter dafür sorgen, dass Viren keine Chancen haben. Den PROTECT.CUBE gibt es in unterschiedlichen Varianten für Behörden, Unternehmen und eben auch Veranstalter. „Der PROTECT.CUBE entrance ist für den Einsatz im Eingangsbereich von Veranstaltungsgebäuden wie Messen oder Stadien konzipiert. Es handelt sich dabei um ein Zugangsportal, welches schnell installiert werden kann. Sobald eine Person den Cube verlassen hat, wird dieser mit UV-C-Licht desinfiziert. Das spart Desinfektionsmittel und Personal, was den Cube auf lange Sicht im Vergleich zu den bisher bekannten Lösungen mit chemischer Flächendesinfektion nicht nur nachhaltiger, sondern auch kostengünstiger macht“, sagt Dr. Jan Wabst. Sowohl aus der öffentlichen Verwaltung, als auch von Unternehmen und von Veranstaltern spürt er ein großes Interesse am PROTECT.CUBE.
Die Lösung, mit der Thomas Krause, Gründer der Firma 4.0 Automation im vogtländischem Neumark, die Corona-Pandemie in den Griff bekommen möchte, ist ein paar Nummern kleiner als der PROTECT.CUBE. Health+Watch heißt die kleine Uhr, die arbeitet wie ein Fitnessarmband, das permanent Daten wie zurückgelegte Schritte oder Schlafrhythmus aufzeichnet. Das alles kann die Health+Watch auch, zusätzlich misst sie minütlich die Temperatur – sowohl von Trägerin oder Träger als auch von der Umgebung. Die Daten werden an einen Server geschickt und dort von einer künstlichen Intelligenz genau ausgewertet. „Am Ende können wir mit ziemlich hoher Sicherheit sagen, ob der Körper der Trägerin oder des Trägers gerade mit einem Infekt kämpft oder nicht – und das bereits wenige Stunden nach der Ansteckung. Mit dieser frühzeitigen Erkennung kann jede Infektion an der Ausbreitung gehindert werden“, sagt Krause. Um keine falschen Hoffnungen zu wecken, ergänzt der Ingenieur: „Um welche Art von Infekt es sich handelt, kann natürlich nur ein Arzt feststellen.“ Allen Infekten gleich ist aber, dass es immer ratsam ist, mit einem Infekt in selbstgewählte Quarantäne zu gehen, um nicht noch mehr Menschen anzustecken.