Gewerbegebiet Ost wirft Rendite ab

Im Gewerbegebiet Freiberg Ost sind nur noch drei Parzellen frei. Jetzt wird über eine Erweiterung nachgedacht.

VON STEFFEN JANKOWSKI

HILBERSDORF - Das Gewerbegebiet Freiberg Ost zahlt sich für die drei beteiligten Gemeinden in barer Münze aus. Nahezu 1,6 Millionen Euro sind im vergangenen Jahr aus dem 60 Hektar großen Areal an der B 173 an Grund- und Gewerbesteuern geflossen. "Die Einnahmen liegen deutlich über der Umlage, mit der sich Freiberg, Bobritzsch und Hilbersdorf an dem Zweckverband beteiligen", betont Verbandsvorsitzender Volker Haupt (CDU). Der Bürgermeister von Hilbersdorf und Bobritzsch hatte erst kürzlich die Freiberger Stadträte über die Entwicklung des Gebiets informiert.

Die Fakten, die Haupt dabei präsentieren konnte, sprechen für sich. Nachdem sich die Deutsche Solar eine weitere Fläche von 20.000 Quadratmetern gesichert habe und ein halber Hektar an den Containerdienst Matthies verkauft wurde, seien aktuell nur noch drei Restfelder frei, so Haupt.

"Die Einnahmen liegen deutlich über der Umlage, mit der sich Freiberg, Bobritzsch und Hilbersdorf an dem Zweckverband beteiligen."

Volker Haupt Verbandsvorsitzender

"Wir müssen jetzt ernsthaft über eine Erweiterung nachdenken", blickt der Verbandschef voraus. Die Möglichkeit dazu besteht: Vor Jahren bereits habe die Gemeinde Hilbersdorf acht Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche von der BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH erworben. "Das Areal schließt sich unmittelbar an das Firmengelände von Asglawo an", erläutert Haupt.

Gebaut werden könne dort aber frühestens in etwa zwei Jahren, dämpft der CDU-Politiker zugleich die Erwartungen. Zuvor müssten noch ein Flächennutzungsplan sowie ein Bebauungsplan aufgestellt werden: "Das Prozedere ist sehr aufwändig", weiß Haupt aus Erfahrung.

Im vergangenen Jahr seien rund 1,35 Millionen Euro in den Aufbau eines Mulden-Rigolen-Systems zur Versickerung von Niederschlagswasser sowie in die Ertüchtigung des Wiesenbachs gesteckt worden. Dazu kamen nach Haupts Worten weitere 730.000 Euro für die Steuerung des Brauchwassersystems. Zudem sei das Verfahren zum Bebauungsplan "Solarpark Ziegelscheune" abgeschlossen worden. Für dieses Jahr hat sich der Zweckverband den Bau einer Abwasser-Druckleitung in das Kanalnetz der Freiberger Abwasserbeseitigung für 1,6 Millionen Euro vorgenommen. Dazu kommen unter anderem letzte Arbeiten am Mulden-Rigolen-System und Naturschutz-Ausgleichsmaßnahmen; letztere sind die Voraussetzung für die angedachte Erweiterung.

Seit 1992 arbeiten die Stadt Freiberg und die Gemeinden Bobritzsch und Hilbersdorf in dem Zweckverband zusammen. Die Verbandsumlage pendelt um die 300.000-Euro-Marke pro Jahr; für dieses Jahr sind 360.000 Euro veranschlagt. 2008 erreichten die Einnahmen aus der Gewerbe- und der Grundsteuer erstmals die 200.000-Euro-Grenze; im Jahr darauf lagen sie mit annähernd 650.000 Euro zum ersten Mal über den Umlagen - und das gleich um fast 300.000 Euro. Im vergangenen Jahr schließlich lag der Überschuss bei mehr als 1,2 Millionen Euro.

 

 

Quelle: Freie Presse, Ausgabe Freiberger Zeitung, 15.02.2011