Firmen können nach der Krise aufatmen
VON MARIA LOTZE
FREIBERG - Die Unternehmen in Mittelsachsen sind wieder auf dem aufsteigenden Ast. Nach den aktuellen Zahlen für verarbeitendes Gewerbe und den Bergbau , die das Statistische Landesamt jetzt vorlegte, stieg der Umsatz der Betriebe ab 50 Mitarbeiter im November 2010 gegenüber dem Vorjahr um 8,5 Prozent; beim Auslandsgeschäft waren es sogar knapp 23 Prozent.
Hans-Joachim Wunderlich, Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz, berichtet von vollen Auftragsbüchern. Beim Export sei man fast an die gute Bilanz der Jahre 2007/2008 herangekommen, beim Umsatz fehlten noch etwa zehn Prozent zum Vorkrisenniveau. "Das ist eine gute Ausgangslage für das Jahr 2011", kommentierte Wunderlich. Optimismus herrscht vor allem bei den exportorientierten Betrieben, die von der Krise besonders gebeutelt waren.
Von einem Aufschwung sprechen auch Unternehmen in Freiberg und Umgebung. "Nach dem Krisenjahr 2009 hat Siltronic im Geschäftsjahr 2010 eine sehr gute Entwicklung gezeigt", teilte Pressesprecher Christof Bachmaier mit. So sei der Umsatz voriges Jahr gegenüber 2009 um rund 60 Prozent auf gut eine Milliarde Euro gestiegen. Die Kundenanfrage ist laut Bachmaier wieder so stark, dass die Produktionsanlagen ausgelastet sind. Um die etwa 1000 Mitarbeiter über das Krisenjahr zu halten, gab es 2009 Kurzzeitarbeit bei der Freiberger Siltronic AG.
Auch die Freiberger Compound Materials (FCM) GmbH hatte 2009 zu kämpfen. Die Firma mit 242 Mitarbeitern musste im Krisenjahr die Produktionskapazität um ein Drittel runterfahren auch hier war Kurzarbeit angesagt. "Die Krise traf uns zwar relativ stark, aber wir haben uns schnell erholt", äußerte sich Geschäftsführer Hermann Schenk. Ende des letzten Jahres lag der Umsatz wieder auf dem Niveau von 2008. Mit mehr als 30 Prozent Wachstum rechnet Schenk in diesem Jahr.
Um rund zehn Prozent ging 2009 der Umsatz bei der Brand-Erbisdorfer Narva Lichtquellen GmbH zurück. "Damit war der Einbruch verhältnismäßig gering, verglichen mit anderen Unternehmen der Branche", wie Christian Berndt aus der Marketingabteilung verdeutlicht. Im Januar und Februar des vergangenen Jahres gab es dennoch Kurzzeitarbeit in einigen Bereichen des 400 Mann starken Unternehmens. 2010 stieg der Umsatz jedoch um 20 Prozent, so konnten rund 50 neue Mitarbeiter eingestellt werden.
"Die Krise traf uns zwar relativ stark, aber wir haben uns schnell erholt."
Hermann Schenk Geschäftsführer FCM
Doch nicht für alle Unternehmen in der Region ging es 2009 abwärts. Das Freiberger Immobilienbüro Imseri Facility Management hat demnach von der Krise profitiert. "Es gab viele Insolvenzen, viele Immobilien wurden verkauft", berichtet Geschäftsführer Uwe Richter. Dafür hat bei ihm das neue Jahr eher schleppend angefangen. Deshalb hofft Richter auf bessere Tage: "Bei uns ist immer Berg und Tal mit dabei." (mit er) Quelle: Freie Presse, Ausgabe Freiberger Zeitung, 14.02.2011