Firma lockt Nachwuchs mit Spannung
Der Fachkräftemangel macht auch vor der Elektrobranche nicht halt. Ein Ehrenfriedersdorfer Unternehmen für Elektro- und Haustechnik will nun mit Wertschöpfung statt Verwaltung punkten. Ehrenfriedersdorf. "Viele Schüler wissen heute überhaupt nicht mehr, wie der Strom eigentlich in die Steckdose kommt", sagt Swen Gramer. Der 42-jährige Ausbildungsleiter im Ehrenfriedersdorfer Unternehmen Eleba Elektro- und Haustechnik sieht darin nicht nur ein Problem seines Betriebes, sondern der kompletten Elektrobranche im Erzgebirge . Denn die Auftragslage stimmt und stets erschließen sich neue Aufgabengebiete, doch die Fachkräfte machen sich rar. Nach Angaben der Arbeitsagentur sind von 21 ausgeschriebenen Lehrstellen im Bereich Elektrotechnik, 14 noch immer unbesetzt. Es gibt jedoch nur noch sieben unversorgte Bewerber. "Wir sind Handwerker und erschaffen etwas aus dem Nichts, alle anderen verwalten nur", sagt Eleba-Geschäftsführer Sigmund Mehner. Er bemängelt, dass die Jugendlichen heute kaum noch eine Vorstellung haben, wie der Strom eigentlich in die Steckdose kommt. Seiner Meinung nach, liegt das mangelnde Interesse aber auch an der Schule und dem Elternhaus. "Man muss Kindern die Augen öffnen", fordert der Elektriker, kurze Schülerpraktika würden dabei kaum ausreichen, um der Jugend ein grundlegendes Verständnis von Handwerk und Arbeit zu vermitteln. Deshalb fangen er und Swen Gramer wirklich an der absoluten Basis an, wenn sie ihr Handwerk in Schulen erklären. "Wenn die Mauern der Knochenbau und die Rohre der Blutkreislauf sind, kümmern sich Elektriker um das Nervensystem des Hauses. Doch dieses ist nicht wie beim Menschen von Anfang an vorhanden, sondern muss bei jedem Gebäude aus dem Nichts neu aufgebaut und austariert werden. Erst dann kann Strom durchs Haus fließen.", so bringt der Ausbildungsleiter seine Profession dem Nachwuchs näher. Quelle: Freie Presse vom 29.06.2017, Sarah Hofmann