Exklusive Lederausstattung für Nobelkarossen aus dem Erzgebirge
Brand-Erbisdorf . Für das Unternehmen Hewa Leder sind exklusive Farbwünsche kein Problem, sagt Inhaber Marcus Adelmann. Der Betrieb, der versteckt am Stadtrand liegt, stellt nach eigenen Angaben ausschließlich für die Premium-Automarken Rolls Royce, BMW I und BMW M jenes Leder her, das das Interieur der Fahrzeuge veredelt. "Aktuell haben wir 160 Farben und Varianten im Programm", erklärt der Firmenchef. 2000 Farbtöne seien möglich. Der Handel mit Luxuskarossen boomt laut Adelmann, deshalb läuft bei Hewa-Leder die Produktion auf Hochtouren. Die Kunden wünschten neben PS und Sicherheit zunehmend edles Innenleben ihrer Fahrzeuge. "Im vergangenen Jahr haben wir 3630 Rolls Royce - das sind die verkauften Fahrzeuge - mit Hewa-Leder ausgestattet. Alle Leder werden von Hewa bezogen", sagt Ruth Hucklenbroich, Pressesprecherin bei Rolls-Royce Motorcars. Auch für das neue Cabrio der im englischen Goodwood gefertigten Edel-Marke, das 2016 auf den Markt kommen soll, werde Hewa das Leder liefern. "Trotz der teilweise dreischichtigen Arbeit stoßen wir an unsere Kapazitätsgrenzen und müssen 2015 investieren", sagt Adelmann. Geplant seien Abriss, Neubau sowie Erweiterung auf dem Firmengelände im Umfang von 4 bis 5 Millionen Euro. Etwa 4000 Rinderhäute wöchentlich verarbeiten die 170 Beschäftigten einschließlich 35 Leiharbeiter laut Adelmann. Den Jahresumsatz der Hewa-Gruppe, zu der ein weiteres Werk mit 25 Mitarbeitern im fränkischen Rehau gehört, beziffert der Chef mit 35 Millionen Euro. "Ab Ende 2015 soll das Produktionsvolumen um weitere 30 Prozent steigen", sagt der 45-Jährige. Doch nicht nur der extensive Ausbau sei Ziel. "Wir setzen bei unseren Produkten auf Nachhaltigkeit", erklärt Adelmann. Eingekauft und verarbeitet werden bei Hewa demnach nur Häute süddeutscher Rinder. "Die Qualität beginnt bei der Haltung der Tiere und endet bei der Schlachtung. Wir verarbeiten nur hochwertige, von Fett und Haaren befreite Häute - die eigentlich ein Nebenprodukt der Nahrungsmittelindustrie sind." Kurze Transportwege und geringen CO2-Ausstoß nennt er als Grundprinzipien. Quelle: Freie Presse am 28.08.2014