Erzgebirger erhält zentralen Chefposten eines Unternehmens
VON BEATE KINDT-MATUSCHEK
SCHWARZENBERG - "Du kriegst die Tür nicht zu", sagt der Erzgebirger, wenn er etwas Unglaubliches hört. Dass die kleine Schwarzenberger Firma von Andreas Duhse jetzt zur europaweiten Zentrale aufsteigt, ist fast unglaublich und hat zugleich mit Türen zu tun.
Seit 1991 widmet sich Andreas Duhse mit seinem Pretty-Fachbetrieb in Erla-Crandorf der Renovierung von Türen, Treppen und Küchen - und dies nach dem patentierten Pretty-System. "Das entwickelte Richard Baum vor 45 Jahren und gründete die Firma", erklärt Duhse, der nun in die Fußstapfen des heute 75-jährigen Seniorchefs tritt. Dieser habe zwar zwei Söhne, doch diese hätten andere berufliche Interessen. So hat sich der Erzgebirger, der bislang als Kopf einer von rund 80 Niederlassungen tätig war, um den zentralen Chefsessel beworben - und den Zuschlag erhalten. Heißt: Die Zentrale Pretty-System GmbH wird derzeit von Burgdorf bei Hannover nach Schwarzenberg ins Erzgebirge verlagert. Das neue Lager der Pretty-Systeme zieht, gekoppelt mit einem Ausstellungsraum, im alten Edeka-Markt in Schwarzenberg-Sonnenleithe ein. Auf gut 2000 Quadratmetern Fläche, Tür an Tür mit dem Frischemarkt von Isabella Klug.
Betrieb in Erla-Crandorf bleibt
"Das Gebäude ist für unsere Zwecke optimal. Großflächig, geräumig und trocken", freut sich Duhse über den langfristigen Mietvertrag, den er abschließen konnte. Von da aus werden künftig alle 80 Pretty-Fachbetriebe in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Polen, Ungarn, Tschechien sowie Dänemark, Schweden und Norwegen beliefert. "Wir sind der Umschlagplatz für die Rohstoffe, sprich Bezugsfolien und Zubehör. Wir prüfen und achten bei den jeweils eigenständigen Partnern auf die einheitlich geforderte Qualität", erklärt der 50-jährige Unternehmer.
Sein eigener Fachbetrieb in Erla-Crandorf bleibt unberührt davon weiterhin bestehen. Denn fachgerechte Renovierungen liegen im Trend, die Nachfrage sei groß. Viele Kunden würden den Erhalt alter massiver Holztüren bevorzugen. Das habe zum einen finanzielle Vorteile und minimiere zum anderen den Aufwand erheblich. "Wir garantieren die Renovierung eines Türblatts binnen eines Arbeitstages", so Duhse. Sowohl der optische Effekt als auch die damit verbundenen Energieeinsparungen in den Räumen seien am Ende für den Kunden durchaus überzeugend. Dass er als Nachfolger des großen Firmenchefs bestimmt wurde, freut ihn. "Ich kenne Herrn Baum schon seit vielen Jahren, da ist ein gewisses Vertrauensverhältnis entstanden, und man kann schon sagen, uns verbindet inzwischen eine Freundschaft", sagt er über das Verhältnis zum Seniorchef, der dem Schwarzenberger künftig mit Rat und Tat zur Seite stehen will und die neue Zentrale im Erzgebirge schon persönlich Augenschein genommen hat.
Vier Mitarbeiter kommen hinzu
Und auch bei der geplanten Eröffnung der Ausstellungsräume in Sonnenleithe will Richard Bau dabei sein. Das bisher fünfköpfige Team wird Andreas Duhse jetzt um weitere vier Mitarbeiter aufstocken. Quelle: Freie Presse, Ausgabe Schwarzenberger Zeitung, 21.02.2012