Erzgebirge will weiter kooperieren
FREIBERG /ANNABERG - Als Sprecher des Regionalmanagements Erzgebirge hat Frank Vogel (CDU) gestern bedauert, dass die Stadt Freiberg aus dem freiwilligen Zusammenschluss von zwölf Städten und dem Erzgebirgskreis aussteigt. "Da das Regionalmanagement immer das ganze Erzgebirge als Marke im Blick hat, war es bisher gut, dass die beiden Städte Freiberg und Brand-Erbisdorf mitgearbeitet haben", urteilte der Landrat des Erzgebirgskreises. Er reagierte damit auf die vom Freiberger Oberbürgermeister Bernd-Erwin Schramm (parteilos) am Vortag abgegebene Erklärung, dass die mittelsächsische Kreisstadt nach Auslaufen des derzeitigen geförderten Projektes am Jahresende ihr Engagement nicht fortsetzt.
Vogel schätzte zugleich ein, dass das verbindende Unesco-Welterbe-Projekt "Montanregion Erzgebirge" inzwischen eigene Strukturen gefunden hat. Projektbezogen werde auch in der nächsten Zeit eng mit der Stadt Freiberg und dem Landkreis Mittelsachsen zusammengearbeitet. "Auch wenn die Kreisgebietsreform das Erzgebirge geteilt hat, sind weitere Entwicklungs- und Vermarktungsprojekte, die die Marke Erzgebirge betreffen, ein verbindendes Element und werden sicher gemeinsam angegangen. Ein Beispiel dafür ist die Tourismuswirtschaft im Erzgebirge", sagte Vogel.
Das Regionalmanagement war vor zehn Jahren innerhalb der Initiative des Freistaates Sachsen zu Gebieten mit besonderen Entwicklungsaufgaben gegründet worden. Nachdem zuerst die vier Altkreise Freiberg, Mittlerer Erzgebirgskreis, Annaberg und Aue - Schwarzenberg zusammengearbeitet haben, sind seit 2004 auch die zehn Städte im Erzgebirgskreis mit im Boot, die mehr als 10.000 Einwohner haben. Für die Fortführung des Regionalmanagements soll auch nach 2012 eine Grundfinanzierung aus der Region bereitgestellt werden. (jan) Quelle: Freie Presse, Ausgabe Freiberger Zeitung, 07.03.2012