Ein Zukunftshaus auf einem Vierseitenhof - wenn Tradition auf innovative Gedanken trifft
Der Bau des Hauses startete unter dem Projektnamen „Land.Leben.4.0“ im September vergangenen Jahres auf dem Vierseitenhof von Roger und Ines Herold. Ziel des Ehepaares ist es, ihren Hof mit dem Zukunftshaus zu öffnen, einen Platz für Begegnungen, Vernetzung und Kreativität im Einklang mit der Natur zu schaffen sowohl für gemeinnützige Vereine als auch Firmen oder Privatpersonen. Traditionen sollen hier später ebenso gepflegt werden können wie innovative Gedanken ausgetauscht werden. Markant ist ein schräges Dach, das optisch bewusst aus dem Rahmen fällt, um die Gäste aus ihrer Alltagsroutine herauszuholen.
Das Besondere am Haus ist: Es kann sich komplett selbst zu versorgen. Der Strom wird über eine Photovoltaikanlage produziert, die überschüssige Energie in einer Batterie gespeichert. Sollte der Bedarf an Energie höher sein, schaltet sich eine Wasserstoffanlage zu, die mittels einer Brennstoffzelle Strom sowie Wärme zum Heizen produziert. Damit wird schließlich der Wärmebedarf zur Hälfte gedeckt, der Rest über einen Biomeiler gewonnen. Damit soll das Zukunftshaus als Leuchtturmprojekt in der Region dienen, um auch andere von neuen Technologien zu überzeugen. Das sieben Meter hohe Flügeltor wurde übrigens als Sonderanfertigung von einem ortsansässigen Schreiner gebaut.
Später soll noch ein Natur-, Heil- und Therapiegarten hinzukommen. Er wird etwa 4000 Quadratmeter umfassen. Ein Highlight des Gartens sind die Wege, welche sich wie ein Omega durch das Gelände schlängeln. Die Kreise des Omegas widmen sich verschiedenen Themen wie Kraftsteinen, Naschbeeten, einem Wasserrondell, einem Steinkreis und einem Kräuterhügel.
Am 17. Juli ist von 10 bis 14 Uhr ein Ideenfrühstück mit Menschen aus Ursprung geplant. Ausgetauscht werden soll sich zu unterschiedlichen Fragen wie: Wie wollen wir zusammenleben? Welche Veranstaltungen sind gewünscht? Welche Traditionen können wir wieder aufleben lassen?
Mit dem Zukunftshaus beteiligte sich die Familie gemeinsam mit der Stadt Lugau beim simul+ Ideenwettbewerb und schuf das Konzept „Land.Leben.4.0“, mit dem sie im vergangenen Jahr einen Preis von 200.000 Euro gewannen.