Digitale Besucherzählung in der Smart City – Bauernmarkt in Zwönitz
Per digitaler Klickzähler werden an den fünf Ein- und Ausgängen die Besucher gezählt. So wird sicherstellt, dass sich nur die genehmigte Anzahl an Besuchern auf dem Bauernmarkt aufhält. Und dies transparent für Jedermann, denn die aktuelle Zahl wird in Echtzeit auf der Website der Stadt Zwönitz zu sehen sein. Technisch möglich wird dies durch die Installation einer LoRaWAN-Antenne auf dem Zwönitzer Rathaus, mit der die Klickzähler an den Zugängen vernetzt sind. Permanent wird die Gesamtbesucherzahl untereinander automatisiert abgeglichen. Wird eine bestimmter Schwellenwert überschritten, bekommt die Mitarbeiter des Ordnungsamtes eine Meldung auf das Handy, um kurzfristig reagieren zu können. Andererseits kann jeder Besucher mit Blick auf die Website direkt selbst entscheiden, ob sich gerade ein Besuch des Marktes lohnt oder die Obergrenze bereits erreicht wurde.
Das Team der Smart City Zwönitz hat sich für die Umsetzung der digitalen Besucherzählung stark gemacht. Smart City ist ein Modellprojekt des Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, das im November 2019 startete, um innerhalb von sieben Jahren eine Smart City Strategie in der Modellkommune zu entwickeln. Es geht darum, Zwönitzer Bürger und Unternehmen digital mobiler zu machen mit dem großen Ziel, die Stadt mit einem innovativen und lebenswerten Umfeld zur Vorreiterfunktion für andere Orte zu machen. Das Team setzt sich aus digitalaffinen Experten zusammen, die in Vorbereitung des Bauernmarktes verschiedene technische Varianten prüften – und sich schließlich für wirtschaftlichste und vor allem nachnutzbare Lösung der LoRanWan-Antenne entschieden. Darüber hinaus steht das Netzwerk künftig zur Nutzung offen, heißt, auch Bürger und Unternehmen können auf Basis der LoRaAntenne eigene (Hobby)Projekte realisieren.
LoRaWAN steht für Long Range Wide Area Network. Hinter dem Begriffskürzel verbirgt sich ein Netzwerk, welches ein äußerst energieeffizientes Senden und Empfangen von Daten über lange Strecken ermöglicht. Mit LoRaWAN ist es möglich, mehrere hundert Sensoren innerhalb eines Netzwerkes zu verwalten und Sensordaten zu verarbeiten. Die Sensoren können bis zu zehn Jahre ohne Batteriewechsel betrieben werden, was den Wartungsaufwand erheblich einschränkt. Die vernetzten Besucherzähler für Großveranstaltungen, Parksensoren für die Zwönitzer Parkplätze, intelligente Geschwindigkeitstafeln, Hochwassersensoren oder auch Temperatur- und CO²-Sensoren – die Einsatzmöglichkeiten sind fast unbegrenzt und sollen in Zukunft auch in anderen Projekten der Smart City ihre Anwendung finden.
Die Entwicklung erfolgte durch engagierte Personen aus dem The Things Network Mitteldeutschland und The Things Network Erzgebirge . An diesem aktuellen Beispiel wird deutlich, was eine smarte Stadt künftig kann. Übrigens: In das Projekt dürfen sich auch Bürger mit ihren eigenen Ideen und Vorstellungen einbringen, um ihre Stadt Zwönitz noch smarter und lebenswerter zu machen.