Die Marke mit der Schnee-Eule: Sportler beflügeln das Geschäft
Mützen und andere Kopftextilien mit dem Label Lumipöllö sind bei jungen Leuten angesagt. Selbst in Österreich hat die Marke Fans. Die Venusberger Produktionsstätte ist dagegen unscheinbar. Venusberg. Lumipöllö. Wer es zum ersten Mal ausspricht, gerät leicht ins Stocken: L-uu-m-ii-p-öö-ll-öö. Erst nach mehreren Versuchen zeigt sich, dass die Silben melodisch aus einem Guss und recht einprägsam sind. Der Name steht im Finnischen für Schnee-Eule und für eine Marke, die in kurzer Zeit im In- und Ausland eine wachsende Zielgruppe anspricht. Das Label ist auf Mützen, Schals, Shirts, Stirnbändern und Accessoires in Fachgeschäften der Region, vor allem aber im weltweiten Datennetz zu finden. Im Webshop, auf Facebook und Instagram. Neben den Produkten kann man sich im Netz mit sportlichen Typen identifizieren, die sie tragen - junge, dynamische Menschen, die etwa gerade im Begriff sind, einen spektakulären Sprung mit dem Snowboard hinzulegen. Hinter alldem steht eine kleine Manufaktur im Drebacher Ortsteil Venusberg. Die in einem liebevoll sanierten Bauernhaus untergebrachte Schneiderwerkstatt ist von der Hauptstraße aus kaum zu finden. Selbst das Navigationsgerät führt Besucher zunächst in eine Sackgasse. Für Dominic Heiße geht das völlig in Ordnung. Auf Publikumsverkehr legt der Erfinder von Lumipöllö keinen besonderen Wert. Das würde nur von der Arbeit abhalten, sagt er. Ohnehin arbeitet der 27-Jährige lieber im Verborgenen. Wichtiger sind ihm Qualität und Präsentation seiner Produkte und das, was die Bilder in den Köpfen potenzieller Kunden auslösen. Die eigene Person soll nicht im Vordergrund stehen, sagt der Firmengründer. Deshalb existieren von ihm auch nur wenige Bilder im Internet. Dagegen berichtet der Jungunternehmer bereitwillig, wie er zum Schneidern gekommen ist. Die Idee für die eigene Firma hatte er noch während seines Produktdesign-Studiums an der Bauhaus-Universität in Weimar. Quelle: Freie Presse vom 28.03.2017, Mike Baldauf