Der Arbeitsmarkt zwischen Einstellungshindernissen und Fachkräftebedarf
Obwohl der Beschäftigungsaufbau momentan ins Stocken kommt, stellt der Fachkräfteengpass mehr und mehr Unternehmen vor Probleme. Viele Unternehmen setzen deshalb auf mehr Ausbildung und die Steigerung der eigenen Attraktivität als Arbeitgeber. Ohne konjunkturelle Impulse wird die Beschäftigung im nächsten Jahr sinken. Nicht nur die in schwächeren Konjunkturaussichten, sondern auch die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zum 1. Januar 2015 führen in einigen Branchen zu einer verhaltenen Einstellungsbereitschaft oder zu einem Personalabbau. Gleichzeitig nimmt der Bedarf an Fachkräften infolge der demografischen Entwicklung und der zunehmenden Spezialisierung in der Arbeitswelt zu. Um beim Rennen um Fachkräfte zu punkten, wollen viele Unternehmen stärker als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden. Es sind Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und der Einstellung ältere Mitarbeiter geplant. Vor allem mittlere und größere Unternehmen bilden ihre Fachkräfte verstärkt selbst aus und intensivieren ihre Bemühungen bei der Aus-und Weiterbildung. Weitere wichtigste Ergebnisse der IHK-Unternehmensbefragung zum Thema Beschäftigung: 14 % der Unternehmen beabsichtigen einen Beschäftigungsabbau. 13 % wollen mehr Personal einstellen. Vor allem der Handel und die konsumnahen Dienstleister planen einen Personallabbau. Jedes dritte (Vorjahr: 20%) Unternehmen kann seine offenen Stellen länger als zwei Monate nicht besetzen. Auf 1.000 Beschäftigte kommen 13 vakante Arbeitsplätze. Die meisten offenen Stellen sind in der Industrie (insb. Metall- und Elektroindustrie) und im Bau zu finden. 42 % der offenen Stellen entfallen auf Facharbeiter und Gesellen. 2012 waren es 47 %. 24 % Prozent auf Fachwirte, Techniker und Meister (2012: 16 %). Mitarbeiter mit Fach- bzw. Hochschulabschluss werden in 24 % der Fälle gesucht (2012: 30 %). Un- und Angelernte (10 %; 2012: 7 %) sind nach wie vor wenig nachgefragt. 20 % der befragten Betriebe beschäftigen ausländische Mitarbeiter oder planen dies. Bei Azubis sind es 6 %. Haupthindernisse für die Nichteinstellung ausländischer Arbeitnehmer sind mit deutlichem Vorsprung Sprachbarrieren, gefolgt von der Unsicherheit über Qualifikationsniveaus. Quelle: Industrie- und Handelskammer Chemnitz