Das Geschäft mit der Schönheit
Die Firma Beautyspa stellt in Bad Schlema Cremes, Parfüms und Peelings für den Weltmarkt her. Gut 2000 Pflegeprodukte sind es derzeit. Dass den Kosmetik-Spezialisten aus dem Erzgebirge trotzdem kaum jemand kennt, hat einen simplen Grund. Bad Schlema. Ob Duschgel, Nagelaufbaucreme oder Reinigungsmilch - für Pflegeprodukte hat die Firma Beautyspa aus Bad Schlema ein Händchen. Besonders stolz ist das Team derzeit auf ein kostspieliges Feuchtigkeitsgel, das im hauseigenen Forschungslabor entwickelt wurde und kleine Kügelchen mit Plattgold, Rubin oder auch Diamantpulver enthält. Die Firma bewirbt es als "Premiumprodukt im hochwertigen Preissegment". Beautyspa hat sich in den vergangenen Jahren als Lohnhersteller für die Kosmetikindustrie einen Namen gemacht. Dabei setzt man nach eigener Aussage vor allem auf eine hohe Qualität der Rohstoffe. "Perfekte Produkte sind kein Zufall", lautet passend das Motto. 80 namhafte Firmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zählen zu den Kunden. Für sie stellt man Peelings, Cremes, aber auch Parfüms her - die weltweit zu haben sind. Dennoch ist die Firma nur den wenigsten ein Begriff, denn eine Eigenmarke unter eigenem Namen gibt es nicht. Aus gutem Grund, sagt Christine Rößler. Eine zierliche Frau, 79 Jahre alt, mit lockigem blondem Haar und einem durchdringenden Blick. "Wir wollen unseren Kunden keine Konkurrenz machen", erklärt sie. Rößler hatte das Unternehmen 1998 gegründet und leitet es noch heute. "Irgendwann soll es aber meine Enkeltochter übernehmen." [...] Mit sechs Leuten begonnen, arbeiten inzwischen gut 40 Mitarbeiter für den Kosmetik-Spezialisten - Tendenz steigend. Laut Rößler hat sich der Umsatz von 2010 bis heute fast verdoppelt und beläuft sich auf eine siebenstellige Summe. Details will Rößler nicht verraten. Betriebsgeheimnis, sagt sie. Auch die Namen ihrer Kunden sind streng gehütet. Welche bekannten Marken in Schlema produzieren lassen, soll niemand erfahren. Für Beautyspa ist die Produktion nur ein Ausschnitt aus dem Leistungsspektrum. Das reicht von der Entwicklung neuer Kosmetika und der Beratung bis hin zum Design der Tiegel, Fläschchen und Tuben. Außerdem hält man für Kunden Lagerräume vor. Und die Geschäfte laufen rund. Gut 350.000 Euro hat die Firma jetzt in neue Abfüllmaschinen und Spezial-Rührer investiert. [...] Quelle: Freie Presse vom 15.11.2017, Jürgen Freitag