Chinesischer Konzern kauft Automobilzulieferer KoKi
Niederwürschnitz. Eine Tochtergesellschaft der staatlichen chinesischen Unternehmensgruppe Aviation Industry Corporation of China (Avic) übernimmt den sächsischen Autozulieferer Koki Technik Transmission Systems. Das Unternehmen mit Sitz in Niederwürschnitz bei Stollberg ( Erzgebirgskreis ) produziert an fünf Standorten in Sachsen, China und Indien innere Schaltsysteme für Getriebe und ist ein wichtiger Entwicklungspartner und Systemlieferant der Automobilindustrie. "Die Chinesen sind für uns ein idealer Partner, der in unser Zukunftsgeschäft und unsere Strategie investiert. Damit eröffnen sich uns ganz neue Wachstumschancen", sagte Koki-Geschäftsführer Ralph Rumberg. Er kündigte für die nächsten drei Jahre Investitionen von rund 50 Millionen Euro an. Allein im nächsten Geschäftsjahr seien Investitionen von 13 Millionen Euro vorgesehen. Das Unternehmen Koki war 1995 in Zwönitz als Teilefertiger für die Autoindustrie mit 25 Mitarbeitern gestartet und hatte sich nach und nach zu einem bedeutenden Hersteller für Schaltsysteme entwickelt. Heute produziert das Unternehmen in Sachsen in Niederwürschnitz, Jahnsdorf und Glauchau. Koki beschäftigt 785 Mitarbeiter. Im vergangenen Geschäftsjahr 2012/13 (bis 30. September) wurde ein Umsatz von 115 Millionen Euro erzielt. Bisherige Hauptgesellschafter von Koki waren zwei Finanzinvestoren, die seit 2005 in die Firma investiert hatten. Die Tochter Avic Electromechanical Systems (Avicem) ist ein führender Produzent und Zulieferer von elektromechanischen Systemen in der Luftfahrt- und Automobilindustrie. Das Unternehmen mit 28 Tochtergesellschaften, darunter vier börsennotierte Unternehmen, beschäftigt weltweit mehr als 70.000 Mitarbeiter. "Wir glauben, dass die Übernahme die Position von Avicem im Bereich Fahrzeugantriebstechnik stärken wird", sagte Jian Wang, Vorstandschef von Avicem zur Übernahme des sächsischen Unternehmens Koki. Avicem hat in diesem Jahr bereits zwei weitere deutsche Autozulieferer in Bayern und Hessen übernommen. Im Freistaat ist Avicem nach Auskunft der Wirtschaftsförderung Sachsen bisher der größte Investor aus China. Quelle: Freie Presse am 23. 07.2014