Brauerei setzt bei Lehre auf Qualität
VON THOMAS REIBETANZ
FREIBERG - Nicht nur das Bier aus Freiberg genießt einen guten Ruf. Auch die jungen Menschen, die hinter den Mauern der Brauerei ins Berufsleben eingeführt werden, können sich seit Jahren mit einem guten Zeugnis schmücken. "In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind bei der Freiberger Brauhaus GmbH 78 junge Menschen ausgebildet worden, ein Großteil davon mit sehr guten bis guten Leistungen in den Prüfungen", sah Torsten Christel von der Chemnitzer Industrie- und Handelskammer (IHK) allen Grund dafür, das Unternehmen als vorbildlichen Ausbildungsbetrieb zu ehren.
"Die Ausbildung junger Menschen ist eine unserer Hauptaufgaben."
Michael Eßlinger Brauerei-Vorstand
Auch der Umstand, dass sich die Freiberger Brauerei mit ehrenamtlichen Helfern an der Durchführung der Prüfungen beteiligt, war ein wichtiger Grund dafür, dass Vorstandssprecher Michael Eßlinger gestern eine Urkunde entgegennehmen durfte. "Die Ausbildung junger Menschen ist eine unserer Hauptaufgaben", sagte Eßlinger. "Das wird auch in den kommenden Jahren so sein." Und mit einem Augenzwinkern fügte er an: "Bei uns lernen eben nur die Besten."
Dem konnte Karin Krellmann nur zustimmen, und sie unterstrich die Aussage des Chefs sogar mit einer gehörigen Portion Ernst in der Stimme: "Wir können wirklich stolz darauf sein, dass wir in den vergangenen Jahren sehr viele fähige junge Menschen aus unserem Betrieb in die Arbeitswelt entlassen konnten." Karin Krellmann muss es wissen, denn schließlich kümmert sie sich als Personalsachbearbeiterin seit 1991, also seit der ersten Stunde, um die Auszubildenden.
Von den 78 jungen Frauen und Männern, die in den vergangenen 20 Jahren den Beruf des Brauers und Mälzers, der Industriefachkraft, des Mechatronikers oder Lagerlogistikers erlernt haben, arbeiten heute 21 fest angestellt auf dem Gelände am Fürstenwald. "Alle anderen haben nicht nur im Brauereigewerbe, sondern in ganz verschiedenen Branchen ihren Weg gemacht", konnte Michael Eßlinger nicht ohne Stolz verkünden.
Derzeit sind zehn der 150 Beschäftigten im Freiberger Brauhaus Lehrlinge. Zu ihnen gehört auch Steven Lill, der den Beruf des Brauers erlernt und damit genau die richtige Entscheidung getroffen hat, wie er sagt. "Die Ausbildung macht großen Spaß, das Umfeld passt, es ist mein Traumberuf", sagte der 18-Jährige und traf damit genau den Nerv der IHK-Vertreter. "Die Stimmung, die ein Azubi während seiner Lehre hat, spricht sich natürlich herum", gab Torsten Christel zu bedenken. "Auch das ist Werbung für ein Unternehmen. Die Freiberger Brauerei ist hier ein Vorbild."
Die Auszeichnung als vorbildlicher Ausbildungsbetrieb wird von der IHK Chemnitz pro Jahr an 20 Unternehmen des Einzugsgebietes vergeben. Gewürdigt werden damit vor allem die Qualität der Ausbildung und die Anzahl der Azubis.
Quelle: Freie Presse, Ausgabe Freiberger Zeitung, 28.04.2011