Ausgezeichnet für engagierte Berufsorientierung: Oberschule Jöhstadt und Regionalverkehr Erzgebirge
Oberschule Jöhstadt: Trotz weiter Wege hohe Beteiligung
306 Unternehmen im Erzgebirgskreis öffneten im März ihre Türen, um Jugendlichen und ihren Eltern einen Eindruck in verschiedene Berufsfelder zu gewähren. Etwa 12.400 Einzeltermine von Jugendlichen und Begleitpersonen wurden in Summe gebucht. Fast 250 Termine in den teilnehmenden Firmen gehen allein auf das Konto der Oberschule in Jöhstadt. Die Chance zum „Schnuppern“ in den Firmen nutzten 122 junge Leute, die 139 Erwachsene als Begleitpersonen mitbrachten.
„Das Engagement der Lehrerschaft würdigen wir besonders deshalb, da in der Anmeldephase der Praxisberater an der Schule krankheitsbedingt fehlte und die Lehrer viel in Eigeninitiative zusätzlich angeschoben haben. Zudem schafften sie es erneut, die Jugendlichen zu motivieren sich anzumelden trotz der weiteren Wege, die man oft von Jöhstadt aus in Kauf nehmen muss. Da stehen ebenso engagierte Eltern dahinter, die ihre Kinder fahren“, begründet Kerstin Hillig die Auszeichnung.
Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass die Schüler ihre Stärken und Schwächen aufgezeigt bekommen. Mit der Woche der offenen Unternehmen bekommen sie eine große Auswahl an möglichen Unternehmensbesichtigungen. Gut ist, dass so die Jugendlichen gleich in den Betrieben direkt die Kriterien für eine erfolgreiche Bewerbung erhalten und auch Eltern ihre Kinder begleiten können. Zudem erhöht sich nach dem Kennenlernen die Chance auf einen Praktikumsplatz bzw. eine Lehrstelle.
Simone Seibt, Schulleiterin Oberschule Jöhstadt
Regionalverkehr Erzgebirge: Intensive Suche nach Nachwuchs ....
Die Termine in den Unternehmen dauern maximal zwei Stunden. Diese Zeit genügt meistens, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Manche Besucher sind danach so begeistert, dass sie sich für einen Ferienjob oder ein Praktikum bewerben, um das Unternehmen besser kennenzulernen. Andere wissen nach diesen zwei Stunden genau: Das ist definitiv nicht das Richtige für sie. Auch für die Unternehmer sind beide Erkenntnisse ein Gewinn. Eigene Fachkräfte aufbauen, jungen Leuten eine Perspektive in der Region geben motiviert sie, an der Aktionswoche teilzunehmen. Denn die direkten Eindrücke entscheiden schließlich darüber, ob Unternehmen und Jugendlicher zusammenpassen.
Die RVE organisierte für die Jugendlichen an sieben Standorten im Landkreis. Eingebunden waren sowohl Werkstätten und Verkehrshöfe als auch die Lehrwerkstätten in Annaberg-Buchholz , Aue-Bad Schlema , Marienberg , Zschopau und Lugau. 149 Schülerinnen und Schüler und 78 Begleitpersonen, also Eltern und Großeltern, hatten sich angemeldet. Die RVE ist am Standort Annaberg-Buchholz seit 20 Jahren aktiver Partner der Woche der offenen Unternehmen und darüber hinaus auch im regionalen Arbeitskreis Schule-Wirtschaft dabei.
Für uns hat die Nachwuchsgewinnung einen sehr hohen Stellenwert. Wir haben allein 380 Busfahrer beschäftigt, die sukzessive auf die Rente zu marschieren, so dass wir jährlich 20 bis 30 Busfahrer einstellen müssen. Die Bewerbersituation könnte besser sein. Wir müssen uns also sehr viel Mühe geben, um die jungen Leute zu gewinnen. Mit der Woche der offenen Unternehmen können wir junge Leute frühzeitig für das Unternehmen begeistern.
Roland Richter, Geschäftsführer RVE