Aus Norwegen zurück in die Heimat

Nach zwölf Jahren und drei Tagen im hohen Norden ist Familie Geißler wieder im Erzgebirge. Sie hat viel gelernt und will nun zeigen, was sie kann.

 

Waschleithe. Sie sind wieder da. "Nach genau zwölf Jahren und drei Tagen", wie es Annchristin ganz genau weiß. Denn für sie hatte Familie Geißler aus Beierfeld 2007 ihre Heimat verlassen. Ziel: Norwegen.

Damals ging es der jungen Familie vordergründig um das Wohl ihrer Tochter. Annchristin war gerade zehn Jahre alt und sollte aufgrund ihrer extremen Zurückhaltung in die Förderschule nach Aue  gehen. Das ging nicht lange gut. Die anderen, aufgeweckten Knirpse setzten ihr arg zu. Alle Bemühungen der Eltern, sie in eine Grundschule versetzen zu lassen, scheiterten. Daraufhin packten die Geißlers ihre Koffer und 70 Umzugskartons und wanderten aus.

In Norwegen starteten sie neu durch. Vater Mirko qualifizierte sich als Koch auf vielen Gebieten weiter. Er legte die Prüfung zum Ernährungsberater ab, studierte, um die Psyche des Menschen für eine bewusste Ernährungsumstellung zu erkunden, und sie entsprechend zu beraten und zu betreuen. Als Fachmann auf diesem Gebiet war er an einer großen Reha-Klinik tätig. Ehefrau Jana hat in einer Behörde im sozialen Bereich gearbeitet. Sie wohnten nahe Vinje. "Und doch haben speziell Mirko und Annchristin das Erzgebirge  sehr vermisst", sagt Jana Geißler. Ihnen fehlten die Großeltern, die Familie und Weihnachten .

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Die Entscheidung, wieder zurückzukehren, sei eine gemeinsame gewesen. Nur der Große, Sohn Sebastian (24), wird wahrscheinlich in Norwegen bleiben.

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Und was vermissen sie schon jetzt an Norwegen? "Dort passen die Leute ganz anders aufeinander auf. Da fragen dich die Kollegen auch mal: Du hast viel zu tun, wie kann ich dir helfen? Man ist aufmerksam und freundlich untereinander", lobt Jana Geißler das Arbeitsklima in ihrem bisherigen Job. Die Rückkehr sei ein Rückschritt gewesen, was Formalitäten angeht.

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Quelle: Freie Presse vom 22.06.2019, Beate Kindt-Matuschek