Auer Industrie verliert ein Urgestein
AUE - Sein Name stand für einen der erfolgreichsten und bekanntesten Auer Wirtschaftsbetriebe. Von 1944 bis 1990 leitete Alexander Bauer mit nur kurzer Unterbrechung die Auer Damastweberei. Am Montag ist der Auer Ehrenbürger Alexander Bauer im Alter von 94 Jahren gestorben. Die Stadt verliert mit ihm einen ihrer renommiertesten Industriellen.
Alexander Bauer übernahm 1944 nach dem Selbstmord seines Vaters Curt Bauer gemeinsam mit seinem Bruder Wolfgang die Leitung der Weberei Curt Bauer. Sein Vater hatte zuvor gegen die unmenschlichen Arbeitsbedingungen in der Auer Rüstungsindustrie protestiert. Die Söhne bauten die Produktion von Webereierzeugnissen in Aue wieder auf.
1953 wurde Alexander Bauer wegen angeblicher Steuerschulden verhaftet und zu einer Zuchthausstrafe verurteilt. Allerdings war er wenig später wieder auf freiem Fuß. 1957 musste Bauer eine staatliche Beteiligung akzeptieren, 1972 wurde der Betrieb vollends verstaatlicht. Er wurde in VEB Damastweberei Aue umbenannt. Doch Bauer blieb auch während der sozialistischen Planwirtschaft am Steuer. Nach der Wende beantragte er im Jahr 1990 die Reprivatisierung des ehemaligen Familienbetriebs. Anschließend zog er sich zugunsten seiner Söhne Gert und Michael Bauer aus der Geschäftsführung zurück. (nie)
Quelle: Freie Presse, Ausgabe Auer Zeitung, 03.08.2011