Armaturen im XXL-Format
Hier geht es um Großarmaturen in projektbezogenen Sonderformaten, die überall dort Anwendung finden, wo große Mengen an Flüssigkeit im Zaum gehalten werden müssen. Eine Schleuse in Polen, die Löschwasserversorgung am Münchner Flughafen, ein Abwassertunnel in London oder eine neue Kläranlage in Prag sind nur einige Beispiele, wo das Unternehmen seine Technik und Expertise einsetzen durfte.
Die BÜSCH Armaturen Geyer GmbH ist ein Tochterunternehmen der BÜSCH Technology GmbH mit Sitz in Nürnberg. Sechzig Mitarbeitende sind im Werk Geyer beschäftigt, welches als Produktionsstätte dient. Von dort aus gehen schon mal Armaturenschieber von 12 Meter Länge und 4 Meter Breite hinaus in die Welt. Logistisch ist das nicht immer einfach, erklärt Werkleiter Matthias Seidel. „In dieser Größendimension ist die Beförderung auf Paletten nicht mehr realisierbar. Beim innerbetrieblichen Transport ist dann durchaus Kreativität gefragt. Die Verladung auf dem Hof erfolgt dann mit einem Kran, der die Schieber in Schräglage auf einen LKW hebt.“
Auch die Produktionsabläufe müssen bei Großprojekten gut geplant sein. In der Regel wird immer erst ein Bauabschnitt fertiggestellt und in Betrieb genommen, bevor es mit der nächsten Etappe weitergeht. Dieser Zeitpuffer wird auch dringend benötigt, da den Produktionskapazitäten sowohl technisch als auch personell Grenzen gesetzt sind. Dass man bei BÜSCH anscheinend für jedes Problem eine Lösung hat, wissen Kunden weltweit zu schätzen. In den letzten beiden Jahren konnte das Unternehmen seine Umsätze enorm steigern. Dennoch machen aktuelle wirtschaftspolitische Herausforderungen auch vor dem Werk in Geyer nicht Halt. Die Auswirkungen des Russland- Ukraine- Konflikts spürt man deutlich. „Der Markt dort war zwar auch vorher nicht groß, dafür aber sehr lukrativ“, erklärt Seidel. Auch Preissteigerungen vor allem im Bereich Edelstahl schlagen enorm zu Buche. „Man hat sich ja kaum noch getraut ein Angebot zu schreiben“, scherzt der technische Betriebswirt mit dennoch ernster Miene. Dank einer offenen Kommunikation und einem guten Vertrauensverhältnis konnte man sich glücklicherweise dennoch immer mit den Kunden einigen.
Insgesamt blickt man optimistisch nach vorn. Derzeit befindet sich eine neue Halle im Bau, um die Fertigungstiefe zu erhöhen. Da es sich größtenteils um individuelle Projektgeschäfte handelt, wird wenig in Serie eingekauft. Die Produktion kleinerer Stückzahlen ist für Lieferanten oft aufwändig, was meist zu längeren Lieferzeiten führt. Mit neuer Technik und erhöhten Produktionskapazitäten steuert man hier gegen, um künftig flexibler und unabhängiger zu sein. Etwa 2,5 Millionen Euro werden in den Standort Geyer investiert. Und wie sieht es mit Fachkräften aus? „Ganz ehrlich? Ich habe keine Fluktuation im Haus“, sagt Seidel stolz. Seit 27 Jahren bildet das Unternehmen aus und der größte Teil ist bisher auch geblieben. Der Werkleiter ist selbst einer davon. Das Geheimrezept? Eine heimatverbundene Belegschaft und eine Firmenphilosophie in der Wertschätzung und Mitbestimmung, beispielsweise bei der Anschaffung neuer Maschinen, eine wichtige Rolle spielen.
Quelle: IHK Chemnitz