Actech investiert 1,8 Millionen Euro
VON STEFFEN JANKOWSKI
FREIBERG - Die Freiberger Actech GmbH hat ihren Maschinenpark um zwei neue Fünf-Achs-Bearbeitungszentren erweitert. Mit der Investition in Höhe von 1,8 Millionen Euro reagiert die Spezialgießerei, die Prototypen unter anderem für die Autoindustrie herstellt, auf die gestiegene Nachfrage ihrer Kunden, erklärt Prokurist Uwe Legler, der zugleich die Abteilung Mechanische Bearbeitung in der Firma leitet.
"Die Auftragsbücher sind besser gefüllt als im Boomjahr 2008."
Uwe Legler Actech-Prokurist
"Allein im Bereich der Automobilentwicklung haben wir 2011 im Vergleich zum Vorjahr einen Auftragszuwachs von 20 Prozent verzeichnet", erläutert Legler. Die Auftragsbücher seien damit "besser gefüllt als im Boomjahr 2008". Die Gesamtbelegschaft sei inzwischen auf über 400 Mitarbeiter gewachsen.
Die "Neulinge" im Maschinenpark sind eine Fräs-Dreh-Maschine DMU 160 FD der Firma DMG und eine Fräsmaschine C42 von Hermle. Beide können ihre Werkzeuge nach Leglers Worten in fünf Richtungen führen: "Damit können wir sowohl in Länge, Breite und Höhe als auch in einer Querachse arbeiten und Schwenkbewegungen ausführen."
Zusammen mit den 13 bereits vorhandenen CNC-Bearbeitungszentren könne Actech jetzt noch besser auf die Kundenwünsche nach sofort einbaufähigen Komponenten in Serienqualität reagieren. So sei es jetzt auch möglich, Großteile bis zu 1,5 Meter Kantenlänge und zwei Tonnen Gewicht zu bearbeiten. "Mit der Kombination von Fräs- und Drehtechnologie haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht", erklärt Legler zur Wahl von DMG. Bei Bedarf können die Großteile jetzt in einer Anlage gefräst und anschließend gedreht werden, was die Bearbeitungszeiten deutlich verkürze und Kosten reduziere.
Der Hersteller habe zudem eigens für das Actech-Bearbeitungszentrum einen speziellen Werkzeugwechsler entwickelt, der Platz für 240 Werkzeuge bietet. Zudem würden die Bauteile für kürzere Rüstzeiten außerhalb des Bearbeitungszentrums auf Wechseltischen montiert und unter Nutzung der CAD-Datensätze optisch eingemessen.
Die neue Hermle C42 verfügt über 120 Werkzeugplätze. Sie kommt bei den Freibergern speziell für die gestiegenen Anforderungen bei Motorenprototypen zum Einsatz, denn die Fräsmaschine arbeitet im Hochgenauigkeitsbereich. Ein sogenanntes Genauigkeitspaket sorge beständig für extrem niedrige Toleranzen beim Zusammenspiel aller fünf Achsen.
Die jüngste Investition bildet nach Angaben der Firma den vorläufigen Abschluss eines umfassenden Programms, mit dem sich das Unternehmen für die Marktanforderungen der kommenden Jahre gerüstet habe. Bereits im Jahr 2010 hatte die Firma an der Halsbrücker Straße in Freiberg eine weitere Fertigungshalle in Betrieb genommen, die immerhin 1350 Quadratmeter groß ist. Sie wird ebenso wie weitere Actech-Gebäude über eine Erdwärme-Anlage klimatisiert; die konstante Temperatur erhöhe die Präzision. Zudem war eine Fräs-Dreh-Anlage CTX 2000 von DMG angeschafft worden. Quelle: Freie Presse, Ausgabe Freiberger Zeitung, 14.01.2012